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Pflegeprofis mit Tipps für altengerechten Umbau

Häufig wenden sich Senioren mit Fragen zum altengerechten Badumbau an die Nürnberger KOWAB-Beratungsstelle. Dieses Bad würden den Anforderungen übrigens nicht gerecht.

Häufig ist es das Badezimmer, das sich eines Tages nicht mehr als »alterstauglich« erweist und einen Umbau erfordert. Kompetente Hilfe ist angesagt. Damit beschäftigt sich das Beraterteam des Kompetenznetzwerks Wohnungsanpassungsberatung, kurz KOWAB, am häufigsten auf Wunsch ihrer Kunden. Inzwischen besteht die Anlaufstelle unter dem Dach des Pflegestützpunkts seit fünf Jahren und hat sich bewährt. 

Die Stärke der Anlaufstelle für alle Umbauwilligen, die sich eine altengerechte häusliche Umgebung schaffen möchten, liegt auf der Hand.  Sie bietet eine trägerübergreifende, vernetzte und kompetente Beratungsstruktur. Kooperationspartner im Netzwerk sind das Zentrum Aktiver Bürger (ZAB) mit den ehrenamtlichen Wohnberatern, die Handwerkskammer Mittelfranken (HWK) sowie der Sozialverband VdK. Neben der Zusammenarbeit mit den direkten Kooperationspartnern ist aufgrund der Komplexität der Themen bedarfsweise eine breite Vernetzung mit anderen Fachstellen erforderlich. Diese wird von einer hauptamtlichen Kraft im Pflegestützpunkt koordiniert. Die Beratungstermine werden von geschulten Ehrenamtlichen durchgeführt.

Kunden mit Beratung zuhause sehr zufrieden

Auf Wunsch kommen die Berater auch zu den Kunden nach Hause. So haben sie die Möglichkeit, sich ein Bild von den Gegebenheiten vor Ort zu machen. 2019 wurde die Beratung vor Ort hundert Mal in Anspruch genommen. 79 Kunden äußerten sich bei der anschließenden Feedbackbefragung sehr zufrieden mit dem Ergebnis. 

Im vergangenen Jahr konzentrierten sich die Anfragen auf sieben Schwerpunkte. Mit 55 Prozent lagen Fragen rund um das altengrechte Bad an der Spitze. Vor allem der Einstieg in die Badewanne oder eine zu hohe Duschwanne führten dabei zu Problemen, die es zu beheben galt. Zudem ging es um die Höhe der Toilette, die Anbringung von Haltegriffen und den Einbau von Schiebetüren. Eine wichtige Rolle spielten die Erfordernisse an eine barrierefreie Wohnung. Hier konnten die Berater auf die gültigen Vorschriften verweisen. Informationen zu möglichen Hilfsmitteln, die von den Krankenkassen finanziert werden können, bis zu den technischen Möglichkeiten wie z.B. Herdabschaltung oder Bewegungsmelder, fließen ebenfalls in die Beratungen mit ein. 

Zuschuss-Möglichkeiten werden geprüft

Darüber hinaus informieren die Wohnberater ausführlich über die Möglichkeiten der Finanzierung der vorgeschlagenen Maßnahmen. In diesem Zusammenhang wird geprüft, ob eine Möglichkeit für einen Zuschuss existiert. Anträge können unter anderem an die Pflegeversicherung gestellt werden. Auch über das Bayerische Wohnungsbauprogramm, die KfW-Bank, die Sozialhilfeträger, Stiftungen oder Wohnungseigentümer ist eine Kostenbeteiligung denkbar. Die Mitarbeiter der KOWAB verfügen über eine Auflistung der Fördermöglichkeiten, die auf Wunsch ausgehändigt wird. Bei der Antragstellung kann Hilfestellung geleistet werden.

Von der Handwerkskammer Mittelfranken und Sanitärinnung werden Listen der Handwerksbetriebe mit Zusatzqualifikation »barrierefreier Umbau« regelmäßig zur Verfügung gestellt und können ebenso auf Wunsch bei der Wohnberatung ausgehändigt werden. 

Nur in einem Drittel der Fälle führte der Einsatz des KOWAB Teams zu zeitnahen Umbaumaßnahmen. Fast genauso häufig wurden die Pläne auf Eis gelegt. Manchmal hat sich in der Zwischenzeit die Situation verändert, ist ein Umzug in ein Pflegeheim notwendig geworden oder andere Gründe sorgten dafür. Natürlich hat sich die Arbeit der Beratungsstelle in diesem Jahr durch Corona verändert. Statt Hausbesuchen wurden die Kontakte häufig telefonisch geknüpft. Denn die Nachfrage ist ungebrochen.

Text: Petra Nossek-Bock

Information: Kontakt über den Pflegestützpunkt ­Nürnberg

2 Antworten

  1. Ein schoener Artikel über das KOWAB-Team und über altersgerechten Umbau. Ich habe Ähnliches 24 Jahre lang für die Beratungsstelle „Barrierefreiheit“ der Bayerischen Architektenkammer beraten.

    Darum sind mir beim Betrachten des illustrierenden Bildes fast die Augen rausgefallen. Was da abgebildet ist, ist alles Andere als barrierefrei.
    – Der klobige Waschtisch ist nicht unterfahrbar. Die Handtuchablage mag praktisch sein, aber in diesem Zusammenhang ein grosses Hindernis.
    – Und wenn man sich vielleicht einigermassen seitlich an den Waschtisch „hingewercht“ hat, für Sitzende ist der Spiegel zu hoch.
    – Und die Glastüre in die Dusche ist wahrscheinlich so schmal, dass man mit Krücken oder einem Stock Schwierigkeiten hat, von einem Rollstuhl ganz zu schweigen. Die Türe geht natuerlich auch in den Duschplatz auf, wo sie die Bewegungsflächen einschränkt.

    Also bitte, so ein Bild sollte schon zum Thema passen, einen Artikel über sparsame Autos wuerde man auch nicht mit einem X6 oder Q8 illustrieren, oder ?
    Viele Grüße Gerhard Beck
    Dipl.Ing.(FH)/ Architekt, Nürnberg
    Freier Sachverstaendiger fuer Barrierefreiheit BVFS.

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