Anzeige

Pflegestützpunkt stärkt wohnortnahe Beratung

Christel Krumwiede, Kerstin Wirth, Yasmina Bonn und Gabriele Metschl (von links) beraten zum Thema Pflege kompetent und kostenfrei. Foto: Michael Matejka

Plötzlich ist vieles anders. Der Ehepartner, Eltern oder Großeltern sind durch einen Unfall oder eine Erkrankung zum Pflegefall geworden. Nun ergeben sich zahlreiche Fragen, auf die oft schwer Antworten zu finden sind, weil sich die Strukturen im Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich immer wieder ändern. In allen diesen Fällen hilft der Nürnberger Pflegestützpunkt im Heilig-Geist-Haus/Seniorenamt, Hans-Sachs-Platz 2, kostenfrei, schnell und unkompliziert. Betroffene können sich hier telefonisch und persönlich Rat und Auskunft holen. 

Im kommenden Jahr feiert die Einrichtung ihr zehnjähriges Bestehen. Vieles wird beim Alten bleiben, manches wird sich aufgrund neuer Rahmenvereinbarungen verändern. Ziel ist es, die Beratung zum Thema Pflege und zu Hilfen im Alter wesentlich zu verbessern und allen Bürgerinnen und Bürgern eine wohnortnahe und möglichst abgestimmte Information und Beratung zu Vorsorgestrukturen zu ermöglichen. 

Broschüren ergänzen das Angebot

Gefragt wird beispielsweise »Welche Voraussetzungen müssen für einen Pflegegrad erfüllt sein?«, »Wie findet man einen passenden ambulanten Dienst oder Heim­platz?« oder »Wie kann man sich die Pflege zuhause erleichtern?« Dazu sagt Christel Krumwiede, Leiterin der Beratungsstelle: »Wir lotsen die Anrufer durch den ›Dschungel‹ der Angebote, so dass sie sich bei den Fragen zu Pflege und Hilfen im Alter gut zurechtfinden. Weitere Informationen werden durch Broschüren vermittelt, die in der Geschäftsstelle aufliegen.« In diesem Zusammenhang weist Krumwiede darauf hin, dass der Pflegestützpunkt regelmäßig Anfragen bei den Seniorenheimen mache, um zu erfahren, wie viele Plätze dort zur Verfügung stehen.

Auch wenn in der Nürnberger Anlaufstelle die Zahl der Anrufer im Vorjahr gegenüber 2018 gestiegen ist – von 6912 auf 7738 – , so haben viele Personen noch keine Kenntnis vom Pflegestützpunkt beziehungsweise von seinen Aufgaben. Häufig geschehe es auch, dass sich Anrufer zuerst telefonisch in Pflegeeinrichtungen melden und dann auf den Pflegestützpunkt als zuständige Vermittlungstelle hingewiesen werden, sagt Krumwiede. 

Hausbesuche bei Pflegebedürftigen geplant

Diese Situation soll ab dem nächsten Jahr durch neue Maßnahmen behoben werden. Verändern wird sich vor allem die Personalstruktur. Wurde bisher die Beratung durch Mitarbeiter verschiedener Organisationen übernommen, so werden künftig alle Pflegemitarbeiterinnen bei der Stadt Nürnberg angestellt sein. Zudem wird ihre Zahl erhöht. »Dann steht auch genügend Personal zur Verfügung, um Hausbesuche bei Pflegebedürftigen zu machen, die ihre Wohnung nicht mehr verlassen können«, berichtet Krumwiede. Sie verweist außerdem auf Hilfen zur Wohnungsanpassung: Gesundheitliche Einschränkungen führen oft dazu, dass Schwellen, Treppen oder Badewannen zu Hindernissen und Gefahrenquellen werden. Betroffene und ihre Angehörigen können sich dazu beraten lassen, wie das häusliche Umfeld zu gestalten ist, um im gewohnten Bereich so lange wie möglich zu verbleiben. (siehe Beitrag auf der linken Seite)

Schnell und richtig handeln

Zu den weiteren Neuerungen gehört auch eine kostenlose Notfallmappe. Sie dient dazu, im medizinischen oder pflegerischen Ernstfall schnell und richtig zu handeln. Angehörige sind bei Notfällen oft überfordert, an alle wichtigen Daten zu denken. Notärzte benötigen schnelle Informationen, und im Krankenhaus liegen oftmals Auskünfte zu Vorerkrankung, Anschriften, Medikation und Verfügungen nur unzureichend vor. In der Notfallmappe sollen deshalb persönliche und medizinische Daten, Medikamentenplan, Vorsorgevollmacht und die Patientenverfügung bereit liegen. Die Mappe kann im Pflegestützpunkt abgeholt werden, geplant ist eine Auflage von 10.000 Exemplaren.

Text: Horst Mayer
Foto: Michael Matejka

Informationen

  • Pflegestützpunk Nürnberg, 
  • Heilig-Geist-Haus/Seniorenamt, 
  • Hans-Sachs-Platz 2, 90403 Nürnberg
  • Telefon: 0911/231-878 78
  • info@pflegestuetzpunkt.nuernberg.de
  • Montag, Dienstag, Donnerstag: 8:30–15:30 Uhr
  • Mittwoch: 8:30–18:00 Uhr
  • Freitag: 8:30–12:30 Uhr

Pflege und Beruf vereinbaren – ein hilfreicher Ratgeber

Familienleben, Pflegeverantwortung und Berufstätigkeit unter einen Hut zu bringen ist für viele Angehörige ein großes Problem. Das Bündnis für Familie und der Pflegestützpunkt Nürnberg haben dazu die Broschüre „„Mitten im Leben oder zwischen allen Stühlen? Familie, Pflege und Beruf vereinbaren – Eine Handreichung für Angehörige undPersonalverantwortliche“ herausgebracht. Sie richtet sich sowohl an Angehörige von Pflegebedürftigen als auch an Personalverantwortliche, die sich Fragen einer familienbewussten Personalpolitik offensiv stellen.

Pflegenden Angehörigen zeigt sie Entlastungsangebote auf, skizziert gesetzliche Rahmenbedingungen und verdeutlicht das neutrale und umfassende Beratungsangebot des Pflegestützpunkts. Arbeitgebende, Vorgesetzte und Personalverantwortliche erfahren durch die Broschüre, wie sie Mitarbeitenden den Spagat zwischen Pflege und Beruf erleichtern können und davon als Unternehmen profitieren. Neben handfesten Tipps und Informationen gibt es Erfahrungsberichte pflegender Angehöriger, Lesetipps und nützliche Links. Checklisten zur Pflegesituation und zur Heimauswahl runden das Heft ab.

Die Broschüre können Sie hier herunterladen, außerdem kann sie in gedruckter Fassung in der Geschäftsstelle des Bündnisses für Familie und beim Pflegestützpunkt am Hans-Sachs-Platz 2 abgeholt werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Anzeige
Anzeige

Aktuelle Beiträge

Skip to content