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6+60-Museumsführung: Wie leben wir zukünftig?

Drei Generationen von Telefonie: Die Erinnerung an das alte Wählscheibentelefon verblasst. Und auch das Klapphandy ist Geschichte. Heute ist das Smartphone angesagt. Was kommt danach? Das fragt auch Claudia Luxbacher, Pressesprecherin des Zukunftsmuseums in Nürnberg.

In einer Vitrine des Zukunftsmuseums in Nürnberg liegt ein »Communicator«, wie er in der amerikanischen TV-Serie »Raumschiff Enterprise« von 1966 verwendet wurde. Heute würde man es wohl Mobiltelefon nennen. Damit konnten Captain Kirk und Mr. Spock kabellos miteinander sprechen. Damals ein technisches Wunderding, futuristisch. Daneben zeigt das Museum das erste Klapphandy von Motorola aus dem Jahr 1996. Aus Science Fiction war innerhalb von 30 Jahren Realität geworden. Heute tragen wir mit dem Smartphone einen Mini-Computer mit uns herum, der uns mit der ganzen Welt verbindet. Anhand des Telefons lässt sich sehr anschaulich zeigen, wie rasant sich einerseits die Technik entwickelt hat, aber wie einfach es für die meisten Menschen andererseits war, mit der Zeit zu gehen, solange die einzelnen Schritte nicht zu groß waren. Erst in der Rückschau wird klar, was für einen Sprung man da hingelegt hat.

Wie werden wir wohl in Zukunft miteinander sprechen? Tauschen wir über einen implantierten Chip unsere Gedanken aus? Ganz unwahrscheinlich ist das nicht. Es wird immerhin schon an Maschinen geforscht, die nur mit den Gedanken gesteuert werden. Das Zukunftsmuseum in der Nürnberger Innenstadt lässt seine Besucher in fünf verschiedenen Bereichen in eine mögliche Zukunft blicken. »Arbeit und Alltag«, »Körper und Geist«, »System Stadt«, »System Erde« und schließlich »Raum und Zeit«. Vielleicht werden wir bald Kühlschränke mit einer »elektronischen Nase« zu Hause haben, die uns warnen, wenn Lebensmittel verdorben sind. Oder Herzpatienten bekommen ein neues Organ aus natürlichem Gewebe, das im Bioreaktor erzeugt worden ist. Wie werden unsere Städte einmal aussehen? Lassen wir uns mit einem Flugtaxi transportieren oder mit einem selbstfahrenden Auto? Verschwindet irgendwann das individuelle Kfz, und was passiert dann mit den frei werdenden Flächen, wenn wir nicht mehr so viele Parkplätze brauchen? Was ist wünschenswert?

Weltweit einziges Museum für Technik-Ethik

Aber es geht im Zukunftsmuseum nicht nur um die Frage, was in einiger Zeit einmal möglich sein kann, sondern auch darum, was davon wünschenswert ist oder wie sich die Zukunft gestalten lässt. »Wir sind weltweit das einzige Museum für Technik-Ethik«, sagt Susanne Grube, Leiterin Programme, Bildung und Labore im Museum. Denn so faszinierend viele Erfindungen sind – wollen wir uns wirklich mit einem Roboter unterhalten, wenn wir einsam sind? Kann moderne Technik in der Pflege eine Unterstützung sein, oder führt sie nur zu weniger Mitmenschlichkeit? Ist es gut, wenn wir noch mehr Daten über uns sammeln, und was ist, wenn sie in falsche Hände geraten? Themen, über die man trefflich diskutieren kann. Das Zukunftsmuseum möchte sich deshalb verstärkt Seniorinnen und Senioren zuwenden, denn mit ihrer Lebenserfahrung können sie viel zur ethischen Diskussion beitragen.

Zum Weltseniorentag am 1. Oktober haben das Museum und der Stadtseniorenrat ein gemeinsames Programm auf die Beine gestellt. Dorothea Geuthner, eine von zwei Sprecherinnen des Arbeitskreises Kultur im Stadtseniorenrat Nürnberg, möchte Ältere ermuntern, den Schritt in die Ausstellung zu wagen. Man brauche sich keine Sorgen zu machen, etwas nicht zu können oder nicht zu verstehen. Ihre eigene Motivation beschreibt sie so: »Ich möchte den Anschluss behalten zur modernen Zukunft, zu den digitalen Methoden. Wenn man sich nicht damit beschäftigt, ist man abgehängt und dann bekommt man keinen Anschluss mehr.« Der Stadtseniorenrat stellt von 10 bis 16 Uhr an einem Stand im Museumsfoyer seine Arbeit vor. Es gibt verschiedene Touren durchs Museum, eine Vorschau auf die neue Ausstellung »Brain Gym«, bei der neueste Erkenntnisse für geistige Fitness nicht nur angeschaut, sondern auch am eigenen Leib – oder besser: mit dem eigenen Kopf – ausprobiert werden können.

Text: Georg Klietz
Foto: Claus Felix

Kostenlose Touren zu gewinnen

Mit zunehmendem Alter haben wir einen großen Schatz an Erinnerungen im Gepäck. Und im Lauf dieser Lebenszeit haben Ältere schon viele Zukunftsvisionen kommen und gehen sehen. Seniorinnen und Senioren konnten deshalb häufiger abgleichen, welche Visionen sich erfüllt haben und welche gescheitert sind. Doch wie sehen jüngere Generationen die künftigen Entwicklungen? Wie viel Begeisterung und Skepsis bestehen bei ihnen?

Das Magazin sechs+sechzig und das Zukunftsmuseum Nürnberg möchten Sie, liebe Leserinnen und Leser, einladen zu einer exklusiven, geführten Tour durch das Museum. Wir möchten dabei die Generationen miteinander ins Gespräch bringen. Sie können sich bei unserer Gewinnaktion im Verbund mit einer jüngeren Person gemeinsam anmelden – das kann, aber muss keineswegs das eigene Enkelkind sein. Beachten Sie bitte, dass das Mindestalter für die jüngere Person zwölf Jahre beträgt.

Die kostenlosen Touren finden am 12. und 13. Oktober jeweils um 11 Uhr und um 14 Uhr statt. Bitte geben Sie bei der Verlosung an, ob Sie am Samstag oder Sonntag teilnehmen möchten. Die Gruppen sind auf rund 20 Personen beschränkt. Pro Teilnehmer können maximal vier Personen angegeben werden. Wer gewinnen möchte, kann auf der Website service.magazin66.de/verlosung teilnehmen. Bitte schreiben Sie in das Feld »Bemerkungen«, welche jüngere Person sie mitbringen möchten, und wählen Sie einen Termin. Eine Teilnahme ist auch per Postkarte möglich. Schreiben Sie an das Magazin sechs+sechzig, Spitalgasse 22, c/o Seniorenamt Nürnberg, 90403 Nürnberg. Einsendeschluss ist der 25. September. Die Auslosung findet danach für alle Teilnehmer statt. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Geben Sie hierzu Kontaktdaten (E-Mail oder Postanschrift) an. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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