Hello All, mit dem Alter steigt das Gottesvertrauen wieder an. Was sich nicht nur an religiösen Stätten, sondern ebenso im Schwimmbad offenbart. Besonders unter hiesigen Rückenschwimmer*innen gehobenen Alters. In Gottes Hand wägen sich jene, die ohne Sicht auf ihre Wegstrecke rücklings lospaddeln, strampeln und raumgreifend nach hinten schlagen. Wie, wenn nicht zutiefst gläubig, würden sie sich trauen blindlings rückwärts einen unberechenbaren Schlingerkurs durchzuhalten? Solange überwiegend Vorwärtsschwimmer ihnen entgegenkommen, dürfen weißhaarige Rückenschwimmer mit deren Vernunft und Nachgiebigkeit rechnen und somit aquatischen Kollisionen entrinnen. Doch sobald sich am Spätvormittag das Becken mehrheitlich mit Senioren füllt, alle beseelt vom Drang rücklings zu schwimmen, kommt es auf das besagte Gottesvertrauen an. Dann wird das Becken zur Arena, in der sich statistische Wahrscheinlichkeiten, göttliche Fügung und irdische Umgangsformen anschaulich materialisieren. Schuld trifft dabei auch jene unbedarfte Orthopäden, die in Unkenntnis solcher Realitäten seit Jahrzehnten Rückenschmerzpatienten – und das sind so ziemliche alle Senioren – empfehlen, regelmäßig rücklings schwimmen zu gehen. Gut für die Rückenmuskulatur, doch gefährlich für den Rest des Menschen und Mitmenschen! Liegt der Rückwärtsgang vielleicht im Wesen des Alters verankert? Ich denke dabei auch an jene chinesischen Senioren, die in den Parks geschmeidig rückwärtsgehen – als Element ihrer Qi-Gong Übungen. Gut, die meisten älteren Chinesen können gar nicht Schwimmen und im Park verkehrt herum spazieren ist billiger, wenn auch nicht ganz gefahrlos. Beim Thema blindlings rückwärtsgewandt fällt mir auch ein ältlicher Politiker-Amateur im Weißen Haus ein… So betrachtet finde ich dann unsere Rückwärtsschwimmer wieder ganz harmlos.
Ihr Global Oldie