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Zu viele Pillen machen krank

Gerade habe ich eine Meldung gelesen, dass jeder Bürger im Durchschnitt Medikamente im Wert von 485 Euro erhalten hat. Wie immer bei statistischen Werten, handelt es sich um eine Zahl, die entsteht, wenn man die Summe durch die Zahl der gesamten Bevölkerung teilt. Ich habe 2010 so gut wie kein Medikament benötigt. Also muss jemand anderes dieses verschrieben bekommen haben.
Meistens sind die viele Pillen gar nicht so wirksam, wie sich das die Patienten wünschen. Manche heben sich in ihren Wirkungen auf. Andere verstärken die Nebenwirkungen. Zum Schluss ist in manchen Fällen kaum noch zu unterscheiden, ob die Beschwerden von den ursprünglichen Leiden stammen oder von den Nebenwirkungen.
Deswegen sollte der gesamte Tablettenkonsum auf eine Liste geschrieben und von einem Apotheker des Vertrauens durchforstet werden.
Die Pharmazeuten wissen meist besser über Inhaltsstoffe und ihre Wirksamkeit Bescheid als Ärzte. Das ist verständlich, denn es ist eine Wissenschaft für sich, die ganzen Stoffen und ihre Reaktionen aufeinander zu kennen. Das weiß ich spätestens, seit ich einmal Prof. Kay Brune interviewt habe. Er ist Spezialist auf diesem Gebiet und hat an der Uni Erlangen lange geforscht. Manchmal hatte er es dabei mit Fällen zu tun, in denen vor allem Senioren mehr als 18 verschiedene Pillen am Tag einnahmen. Ein Wunder, was der Körper alles aushält und wie stark er Glaube an die Heilkraft der Arzneimittel ist.
Die AOK Mittelfranken hat gerade mt dem Apothekerverband eine entsprechende Aktion ins Leben gerufen. Sie ist kostenlos und versucht, einen Überblick über die Medikamente zu geben, die wirklich notwendig sind. Über ihre Verabreichung kann allerdings nur der behandelnde Arzt entscheiden.

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