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Vorbild für Heime: Müsli aus dem Internet

Von Mango bis Macadamianuss, von Zitronat bis Zimt-Crunchy und von Hanfsamen bis Pistazienkernen: Aus über 75 Zutaten können Anhänger von Frühstückscerealien auf der Internetseite dreier Passauer Uni-Absolventen wählen und sich daraus ihre persönliche Lieblingsmischung zusammenstellen. Insgesamt, so hat es ein Statistiker ausgerechnet, sind 566 Billiarden verschiedene Müsli-Mixe möglich. Die Idee zum Müsli-Shop haben die drei Akademiker vor sechs Jahren, noch als Studenten, im Auto geboren. Damals lief im Radio ein nerviger Spot für „lecker-lecker-lecker“ Müsli. „Das können wir doch besser“, sagten sich die drei jungen Cerealien-Liebhaber und heckten einen Plan aus: Sie wollten Müsli-Zutaten über das Internet verkaufen. Der Müsli-Shop der drei Jungs ging 2007 unter www.mymuesli.com online und traf sofort auf enorme Nachfrage.
Natürlich ist Müsli eher Nahrung für die Enkel. Aber das individuelle Zusammenstellen von Lebensmitteln liegt im Trend. In Berlin gibt es einen Laden, in dem sich die Liebhaber einer quadratischen Schokoladenmarke die Geschmacksrichtungen selber aussuchen können. Ich frage mich, ob diese Wahlfreiheit ältere Menschen überfordert? Schließlich sind diese überwiegend in einer Zeit aufgewachsen, in der es den Spruch gab: gegessen wird, was auf den Tisch kommt.
In Altenheimen wird dementsprechend gehandelt. Die Verpflegung richtet sich kaum nach den individuellen Essgewohnheiten. Sicher dürfen die Bewohner in der einen oder anderen Einrichtung Wünsche äußern, aber häufig muss dem Geschmack der Mehrheit Rechnung getragen werden. Sogar regionale Besonderheiten fallen da leicht unter den Tisch.
Ich denke, ein solcher Müsliservice zeigt auch Einrichtungen wie Altenheimen die Richtung an. Künftig sollten solche Angebote dazu beitragen, die Wahlfreiheit des Einzelnen zu fördern, da dieses immer weniger Schwierigkeiten bereitet.
Denn nach wie vor ist die Ernährung ein zentraler Punkt im Leben und Zufriedenheit stellt sich gerne ein, wenn man gut satt geworden ist. Für Hochbetagte ist das ein besonderes Glück.

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