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Lieber hot als cool bleiben

vignette Hello All, Zittern vor Kälte ist ein Privileg; das kann nicht jeder, selbst wenn er sollte. Bei Kleinkindern unter zwei funktioniert dieser Schutzreflex noch nicht und bei Menschen jenseits der sechzig allmählich nicht mehr. Heftiges Bibbern mag zwar peinlich sein, führt jedoch zu schnellen Muskelkontraktionen. Es ruft somit mehr Körperenergie ab und schützt kurzfristig vor Unterkühlung. Es ist obendrein ein klares Warnsignal, an den Frierenden als auch an dessen Beobachter: Geh‘ in die Wärme, schütze Dich vor Kälte, besorge Dir Energie. Kein Thema bei diesem Lauwinter? Falsch. Es braucht nicht arktischer Bedingungen, um zu unterkühlen. Die Gefahr lauert schon an der zugigen Bushaltestelle oder am Glühweinstand im Nieselregen. Glühwein ist sogar ein tückischer Wärmedieb, weil dessen Alkohol die periphere Durchblutung fördert und den Körper über den „Kühler“ Haut besonders effizient Wärme entzieht. Oft genug erleiden Ältere Hypothermie, weil sie entweder die Wohnung nicht genug heizen, ungünstig gekleidet oder falsch ernährt sind. Die arktischen Inuit („Eskimos“ verstehen sie als Schimpfwort) sind die Experten schlechthin, was Kälteschutz angeht. Zu ihren Überlebensrezepten in der Kälte zählen besonders locker übereinander getragene Kleidungsschichten: Die äußeren Seehundfellhosen und Jacken schirmen kalten Wind von außen ab und erlauben der Garnitur darunter zwischen den Fellhaaren wärmende Zirkulation. Statt schnell verbrennender Kohlenhydrate essen sie überwiegend Fetthaltiges, was seine hohe Energie langsam an den Körper abgibt. So halten die Inuit stundenlanges Warten an Eislöchern, auf Hundeschlitten und in ihren Seekajaks sitzend aus, ohne zu bibbern und später zu erstarren; meistens zumindest.
Da hierzulande Seehundfellanzüge nicht einmal bei Amazon passfertig zu erhalten sind, empfiehlt sich für den kältebewußten Oldie von Welt auf diskret getragene lange Unterwäsche zurückzugreifen, die hier imagefördernd als Funktionswäsche über den Ladentisch an den fröstelnden Leib geht; tragen u.a. die Biathlonsportler genauso wie Tourengeher. Nicht ganz billig, vor allem wenn diese Unterwäsche Schweißgeruch neutralisierende Silberfäden durchwirkt ist – jeden Cent wert, vor allem auf Reisen oder bei öfteren Wechsel von ganz kalt ins ganz Warme oder von Ruhe zu Aktivität. Darüber etwas Regen- und Windabweisendes, und schon kann die nächste Kälte kommen; vielleicht sogar mal ein echter Winter. Liebe Freunde, im Winter heißt es : lieber hot als cool bleiben!
Ihr Global Oldie

Eine Antwort

  1. lieber global oldie,
    wir sagen zwiebellock. danke für deine interessanten beiträge. diesmal gehen wir ja hoffentlich zitterfrei ins neue jahr, es sei denn, mann zittert vor angst, was bringt die zukunft und hier hilft leider keine warme unterwäsche.

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