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Keine Maut der Ahnen und Alten zuliebe

vignette2012 Hello All, in China herrscht auf den meisten Autobahnen Maut-Pflicht. Die ist nicht billig. Was dazu führt, dass bestimmte Autobahnabschnitte recht leer bleiben, wenn dazu parallel Landstraßen verlaufen. Dem Gebot der Sparsamkeit folgend, quellen solche mautfreien Straßen an LKWs, landwirtschaftlichen Fahrzeugen, Rollern, Mopeds und PKWs geradezu über. Stunden um sich, je nach Temperament, in riskanten Fahrmanövern oder in Geduld, Lärm- und Staubtoleranz zu üben. Soweit, so schlecht.
Nun kommen zu den beruflichen Fahrten noch private. Die haben wegen der Migration von 400 Mio. Einwohnern vom Land in die Städte mächtig zugenommen. Da Chinesen einen ausgeprägten Familiensinn haben, machen sich an den Feiertagen Zig-Millionen zusätzlich auf den Weg zu den Angehörigen.  Und für jene Jüngeren, die vergessen sollten, ihre Eltern regelmäßig zu besuchen, hat die Regierung 2013 das „Gesetz zum Schutz der Rechte und Interessen der Alten“ erlassen; was zum regelmäßige Besuch der Altvordern  von Staats wegen verpflichtet. Wenn man bei ausgebuchten Flügen, Bahnen, Bussen oder verstopften Fernstraßen durchkommt. Zur besseren Verteilung des Straßenverkehrsaufkommens erließ 2012 die chinesische Zentralregierung ein Dekret, dass am Nationalfeiertag für den Privatverkehr keine Maut auf Autobahnen erhoben werden darf. Da die Autobahnen in Hand regionaler Verwaltungen und halbprivater Organisationen sind, folgt die Umsetzung der mautfreien Tage zögerlich und nicht flächendeckend. Es kamen Mautbefreiungen für das Frühlingsfest und – Anlass dieses Blogs – auch für das Qingming- Fest dazu (Anfang April). Während des Qingming Festes treffen sich die Familien am Ahnenschrein zu Hause und/oder am Friedhof, säubern die Stätten, stellen dort Lebensmittel auf und schicken den Ahnen via Verbrennung allerlei Nützliches, von Papiergeld bis hin zum Papierautomodell in Jenseits. Der gesetzlich verordnete Besuch bei Eltern und Großeltern ist damit ebenfalls abgearbeitet; erleichtert durch Mautbefreiung!
Hier meine Idee: Herr Dobrindt wird ja von einer besonders familienzugeneigten Partei getragen. Sollten seine Experten deshalb nicht prüfen, ob man die PKW-Maut auch bei uns, dem noch höheren Gut der Familienzusammenführung zuliebe – probeweise ganzjährig – aussetzen kann? Wäre doch an der Zeit, gute Ideen aus China bei uns zu kopieren und zu überflügeln…
Ihr Global Oldie

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