Anzeige

Meine Wünsche zum Rentengeburtstag

vignette_nosseck_bockManchmal muss man sich schon mehr wundern als ärgern. Wenn beispielsweise gut bezahlte Professoren einen Vorschlag zur Rentenreform machen, wie Prof. Sinn. Er möchte das Renteneintrittsalter total abschaffen. Das klingt gut. Aber dann wird es haarig. Denn diejenigen, die länger als bisher arbeiten, sollen belohnt und diejenigen, die früher aufhören mit extremen Abschlägen (0,5 Prozent pro Monat weniger) bestraft werden. Dabei vergisst der Wissenschaftler mit dem Gespür für medienwirksame Aussagen, dass es sich um eine Versicherung handelt, bei der man Beiträge einzahlt und nicht um ein staatliches Almosen. Mich regt das immer wieder von Neuem auf.
Da kommt mir Norbert Blüm gerade recht (siehe hier). Pünktlich zum 125-jährigen Bestehen der Rentenversicherung gibt er zu: “Die Rente ist nicht mehr sicher”. Dass Blüm schon immer jemand war, der das Ohr am Volk hat, ist bekannt. Dass er mehr Mut hat als alle Festredner, hat er soeben bewiesen. Er sagt, was viele denken. Die Riesterrente ist ein Flop. Die Abstimmung mit den Füßen hat gezeigt, dass die Menschen rechnen können. Nur wurde die Riesterrente als Vorwand für weitere Rentenkürzungen genommen. Nicht die Menge von Menschen, die bald im Ruhestandsalter sind, bereiten der Versicherung Probleme, sondern die Politiker, die daran herumdoktern.
Das Rezept privat vorzusorgen, treibt angesichts von niedrigen Zinsen den Leuten die Zornesröte ins Gesicht. Wenn die Politik Geschenke macht, Stichwort Mütterrente, etc. dann soll sie diese mit Steuern finanzieren.
Blüm hat recht: Eine Versicherung, die einen nach 40 oder 45 Beitragsjahren auf dasselbe Niveau der “Absicherung” setzt wie jemanden, der nie eingezahlt hat, ist überflüssig.
Als langjährige Beitragszahlerin wünsche ich mir zum Geburtstag der Rentenversicherung ein System, das die Jahre der Beschäftigung einheitlich anerkennt, egal ob sie kurz vor dem Renteneintritt geleistet wurden oder in jungen Jahren. Versicherungsleistungen, die transparent sind und nach 40 Arbeitsjahren die Möglichkeit, flexibel in Rente zu gehen sowie die Abschaffung der Bonus/Malus Mathematik.
Denn zu viele junge Menschen kommen gar nicht erst in den Arbeitsmarkt rein, weil die Alten nicht in den Ruhestand gehen dürfen. Das ist ein Skandal, den die Politik mit verursacht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

weitere Beiträge

Die Rezepte unserer Omas

Skip to content