Nein, das war für unseren Enkelsohn auch dieses Jahr kein schönes Weihnachtsfest. Unsere Tochter ist seit drei Jahren geschieden, da war unser Enkelsohn 5 und unsere Enkeltochter 8 Jahre alt. Erst wohnte der Vater, also unser Ex-Schwiegersohn , nicht weit von den Kindern entfernt und kümmerte sich regelmäßig um sie. Es gab viele Begegnungen und gemeinsame Unternehmungen, was die Beziehung zwischen Vater und Kindern trotz Scheidung stabil hielt. Und obwohl auch das, insbesondere für unseren Enkelsohn, eine schwere Zeit war, haben sich die Kinder mit dieser Situation (vermeintlich)  “arrangiert”.
Als aber unser Ex-Schwiegersohn wieder heiratete, eine Frau mit 2 Kindern, und noch dazu weiter weg zog, gab es viel weniger persönliche Kontakte… und als in der neuen Familie ein gemeinsames Kind geboren wurde  eine tiefe Betrübnis unseres Enkelsohnes. Wir haben gemerkt, dass er sich “verloren” und “aufgegeben” gefühlt hat … für den Vater nicht mehr “bedeutend”. Unserer Enkeltochter hat die neue Situation viel weniger ausgemacht.  Zu Weihnachten hat unser Enkelsohn das Geschenk seines Vaters lange Zeit nicht auspacken wollen. Den Besuch des Vaters in seiner neuen Familie hat er verweigert.
Auch unsere Tochter hat einen neuen Lebenspartner gefunden, der unverheiratet gewesen ist und keine Kinder hat. Das macht es etwas “einfacher”. Nun sind Patchwork Familien längst nichts Besonderes mehr und die Suche der durch die Scheidung getrennten Eltern nach einer neuen Familie ist mehr als verständlich. Allerdings kann das “Familiendurcheinander” schon mal unübersichtlich werden und für die Kinder recht schwer, sich in den Beziehungen der Erwachsenen wiederzufinden. Auch für uns Großeltern ist das manchmal nicht leicht, schließlich sind uns die Eltern des Lebensgefährten unserer Tochter und die Eltern der Ehefrau unseres Ex-Schwiegersohns eigentlich “fremd”. Für das Wohl unserer Enkelkinder wird es letztlich darauf ankommen, dass alle Erwachsenen das Zusammenleben gut meistern.
Allen ein glückliches Neues Jahr!!!