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Seehofers unfrohe Botschaft

vignette_nosseck_bockMitten in die Weihnachtszeit platzte die Debatte um den Mindestlohn. Nachdem das Regierungsbündnis von CDU/CSU und SPD eine Kompromissformel für die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohn von 8.50 Euro pro Stunde gefunden haben, kommt jetzt Horst Seehofer durch die Hintertür und verlangt Ausnahmen. Für Rentner beispielsweise. Davon will die SPD nichts wissen und die Gewerkschaften lehnen so ziemlich alle Ausnahmeregelungen ab, wie hier nachzulesen ist.
Was mich an der ganzen Debatte ärgert. Die CSU-Politiker sortieren genau die Gruppe raus, die auf jeden Fall motiviert ist zu arbeiten und das Geld dringend benötigt: die Rentnerinnen und Rentner. Denn sie vesuchen nur, über die Runden zu kommen, weil ihre Rente nicht zum Leben reicht. Das ist beschämend für einen reichen Staat wie Deutschland. Dass man die Rentner dann auch noch drücken will, indem man ihnen das gleiche Recht auf Mindestlohn abspricht wie den übrigen Menschen, die auch nicht zum Spaß arbeiten, sondern weil die Mieten und Energiekosten steigen, ist unverständlich.
Warum gerade die Alten? Sie müssen bei quasi jahrelangem Nullwachstum die steigenden Kosten trotzdem tragen. Das ist alles andere als fair. Zumal die Regierung ja auch noch die Rentensätze permanent senkt mit windigen Verweisen auf Rentenzusatzleistungen wie Rürup oder Riester, die häufig nur wenig bringen. Das gilt auch für den “Pflege-Bahr”.
Ich hoffe, dass die ständige Mehrbelastung der Rentner endlich mal mit heftigen Protesten beantwortet wird. Dch da gibt es nur ein leichtes Säuseln im Blätterwald. Wie sagen Seehofer und seine Getreuen: Man muss die Lebenswirklichkeit der Menschen berücksichtigen. Ja, dann schaut halt mal hin, wie es den normalen Rentnern geht. Falls Aufklärungsbedarf bestehen sollte, empfehle ich eine Gang zum VdK. Der sollte Seehofer bestens bekannt sein. Schließlich war der mal Vorsitzender dieses Sozialverbandes, der in Bayern übrigens mehr Mitglieder hat als die CSU.
Und die CSU hat deutschlandweit wesentlich weniger Wähler als ihre lautstarken Wortäußerungen zum Mindestlohn glauben machen wollen.

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