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Streitpunkt: Tarifvertrag mit demografischem Faktor

vignette_nosseck_bockEtwas irritiert habe ich gelesen, dass sich die Gewerkschaft der Eisenbahner mit ihrem Arbeitgeber, der Bahn, über einen Tarifvertrag streitet, der einen demografischen Faktor enthält. Hier ein Bericht dazu. Neugierig geworden, habe ich ein bisschen recherchiert. Dieses Tarifwerk existiert für andere Branchen bereits. Die IG Bergbau, Chemie und Energie hat einen solchen Tarifvertrag abgeschlossen und offenbar funktioniert er. Im wesentlichen enthält er mehrere Punkte, die alle die Unternehmen darauf vorbereiten sollen, dass künftig mehr ältere als jüngere Mitarbeiter in den Betrieben tätig sind. Damit dies die Produktivität nicht beeinflusst, werden schon frühzeitig Vorkehrungen getroffen.
Kernpunkt ist eine für jeden Betrieb individuelle Einschätzung der Lage. Wie viele Beschäftigte sind bereits 50 plus, wie sieht es in den nächsten zehn Jahren mit Fachkräften aus. Zwar finden sich einige kritische Stimmen, die meinen, die Qualität der Erhebung ist etwas sehr unterschiedlich. Aber immerhin ermitteln diese Fakten beide Seiten, die Arbeitgeber und der Betriebsrat.
Anschließend wird sich darauf geeinigt, wofür das Geld aus dem Demografiefond, den jeder Betrieb einrichten muss, verwendet wird. Es gibt die Möglichkeit, in die Fortbildung älterer Mitarbeiter zu investieren, in Gesundheitsförderung oder in eine Aufstockung der Altersbezüge von Mitarbeitern, die frühzeitg aus dem Arbeitsleben ausscheiden.
300 Euro pro Jahr und Mitabreiter muss der Arbeitgeber in den Fonds einzahlen. Da kommt schon eine Summe zusammen, mit der sich etwas anfangen lässt. Über die Verwendung entscheiden die beiden betroffenen Seiten, Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam. Das gefällt mir an dem Modell. Keine realitätsfernen Politiker, die nie längere Zeit in einem Betrieb gearbeitet haben.
Der Gewerkschaft der Eisenbahn gehen die Regelungen nicht weit genug. Sie stellt die Weichen Richtung Streik. Auch, um ihre Existenzberechtigung herauszustreichen. Denn die kleineren Gewerkschaften kämpfen stärker um Aufmerksamkeit.
Grundsätzlich finde ich Demografie-Traifverträge gut. Zumal die Branche Bergbau, Chemie ud Energie auch die Neueinstellung von jungen Leuten fest vereinbart hat, damit das Gleichgewicht nachhaltig wieder stimmt. Das sollten andere übernehemn.

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