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Zuviel Lob?

Schon wieder Streit in unserer Familie – nicht so richtig, aber doch grundsätzlich, denn unsere Tochter meint, wir Großeltern würden unseren (9-jährigen) Enkelsohn zu viel loben. Dadurch hätte er keine “reale” Einschätzung seiner Fähigkeiten und Hausaufgaben wolle er schon gar nicht mehr machen, denn er könne doch alles. Und überhaupt wäre es im richtigen Leben ja auch nicht so, dass man immerzu für alles gelobt werde – im Gegenteil, hätten alle immer was an einem auszusetzen.
Eigentlich hat sie ja recht, unsere Tochter, denn wir loben unseren Enkelsohn wirklich viel und oft auch ausgiebig, denn wir denken, dass er dadurch in seinem Selbstbewußtsein gestärkt wird und sich das nächste Mal noch mehr anstrengt oder ihm manches einfach leichter fällt, wenn er weiß, dass er zuvor schon “gut” war. Da kommt es vor, dass wir auch eine nicht so gute Note in Mathe loben, weil die ja hätte noch schlechter ausfallen können. Und wenn er beim Fußball keine besondere Figur gemacht hat, dann kann das ja mit viel Lob nur noch besser werden. Durch die Meinung unserer Tochter sind wir irritiert,
aber wir können doch nicht andauerd an unserem Enkelsohn herum kritisieren?

5 Antworten

  1. Ich finde, die Großeltern haben richtig gehandelt und ich hoffe, dass sie ihren Enkel noch recht oft loben. Denn Kritik bekommt er genug. Daran krankt unser ganzes Schulsystem. Statt die Stärken zu fördern, wird auf den Defiziten herumgeritten.
    Wir kennen es doch alle. Anerkennung und Lob spornt an, Kritik killt den Spaß. So steigt die Leistung bestimmt nicht.

  2. kann es sein, dass hier eifersucht der eltern durchklingt, weil sie vielleicht niemand hatten der gelobt hat, sondern lieber gestraft. beobachten wir uns doch selber .motivert uns dauerndes angemecker????

  3. Meiner Meinung nach kann man gar nicht zu viel loben. Vielleicht kann man bei den nicht ganz so guten Leistungen des Enkels zunächst loben (… es könnte ja noch schlechter sein), Hinweis gben, wo er noch etwas verbessern kann.

  4. Ja, ja, Kritik will gelernt sein, auch wenn sie im Gewand des Lobs daher schwimmt. Denn eines Tages steht der süße Kleine vor seiner Chef, sagen wir mal Ingrid Mielenz, und darf sich seine “Watschn” für eine schlechte Leistung abholen. Da kann ein bisschen Training in richtiger Selbsteinschätzung doch nicht schaden. Um der eigenen Seelenruhe (und oft auch Denkfaulheit) auf Kritik zu verzichten, das könnte schief gehen, oder?

  5. Ein Lob tut fast immer gut. Aber Kinder sind oft sehr kritisch (manchmal überkritisch) wenn Lob allzu pauschal daher kommt. Da wird es schnell mal peinlich. Eine Fünf ist eine Fünf und ein warmherzig-mitfühlendes “so ne Scheiße'” ist manchmal ehrlicher als ein pädagogisches “besser als eine Sechs”.
    Aufmerksamtkeit und echtes Interesse und ein Lob ohne jede Nebenabsicht “einfach toll!”
    Irgendwo hab ich gerade gelesen: “Kinder sind wie Uhren, man darf sie nicht immer nur aufziehen, man muss sie auch mal gehen lassen.”

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