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Gunter Sachs und Alzheimer

Es ist erschreckend, dass sich in der heutigen Zeit ein Mensch das Leben nimmt, weil er Angst vor einer unheilbaren Krankheit hat. Was mich am Freitod von Gunter Sachs noch beschäftigt, ist die Tatsache, dass er noch gar nicht in einem Stadium war, in dem er auf Hilfe angewiesen war, sondern bereits vorher Suizid beging. Das berichten zumindest die Medien.
Dabei gibt es immer mehr Medikamente, die Patienten helfen. Es ist zwar richtig, dass es noch keine Behandlungsmethode gibt, die diese Krankheit heilt. Aber es wird sehr intensiv danach geforscht. Denn angesichts des demografischen Wandels ist Alzheimer auf dem Vormarsch und im Begriff, eine Volkskrankheit zu werden.
Natürlich möchte ich mich hier nicht zum moralischen Richter über einen Prominenten aufschwingen, der sein Leben gelebt hat und sich etwas anderes, als selbstbestimmt zu altern, offenbar nicht vorstellen konnte. Doch möchte ich allen Betroffenen und Angehörigen mit einer kleinen Beobachtung Mut machen, diese schwierige Aufgabe, die ein Leben mit Alzheimer darstellt, anzugehen.
Ich war neulich in der örtlichen Bücherei. Dort saß ein etwa achtjähriger Junge ganz vertieft in ein Buch. Dieses war schon etwas mehr als ein Bilderbuch. Neugierig versuchte ich einen Blick auf den Titel zu erhaschen. Ich wollte doch wissen, was den Jungen so fesselte. Es war eine Geschichte darüber, dass die Oma etwas seltsam geworden ist. Ich denke, wenn Kinder an das Thema herangeführt werden, gibt es Hoffnung, eines Tages einen alltäglicheren Umgang mit Demenzerkrankungen zu finden.
Gunter Sachs wird jedenfalls im Gedächtnis bleiben. Sei es nur als ein Mensch, der, wie er selbst sagte, zu einer aussterbenden Gattung gehörte. Nämlich die des Playboys im Jetset. Vielleicht hatten ihn zum Schluss Depressionen begleitet und die Angst, sich selbst überlebt zu haben. Traurig ist es allemal.

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