
Das Kind in uns erneut entdecken; dem durch ein arbeitsames und diszipliniertes Leben verdrängten homo ludens wieder Raum lassen zum Experimentieren ohne schwerwiegende Folgen; den Alltag stundenweise weit hinter einer fröhlichen Fantasiewelt lassen; eigene Fähigkeiten im Konstruieren, Taktieren und Reagieren auf neue Art ausloten; körperliche Fitness stimulieren; die Zurückhaltung, sich mit neuen Medien auseinanderzusetzen, abbauen; eine weitere Abwechslung im Repertoire des Zeitvertreibs, neben Kreuzworträtseln, Lesen, Hausarbeit und Fernsehen; neue Mitspieler kennen und schätzen lernen, sei es direkt nebeneinander oder virtuell über das Netz; Zugang zu bisher unbekannten Sprachregionen und Gedankenfiguren der Jungen finden und mit ihnen als Partner oder Kontrahent zusammen spielen.
In das gleiche Horn stößt der eher uncoole „The Economist“**, wenn er Alten rät, mal die Häkelnadeln gegen eine Video- Spielefernsteuerung auszutauschen und z.B. ein Autorennen zu simulieren. Denn seriöse Studien aus den USA zeigten, dass videospielende Senioren schon nach einigen Wochen wesentlich besser auf gleichzeitige Sinneseindrücke reagieren – was z.B. im Straßenverkehr deren Unfallrisiko beträchtlich senkt. Gehirnjogging und Mobilisierung gibt’s als Zulage gratis zum Spaß.
Mit dem Videospiel „Wii“ und einem entsprechendem „Controller“ (Fernsteuerung) kann man z.B. den Bewegungsablauf und Zielvorgang vom Bowling vor dem Bildschirm nachahmen, ohne sich gleich wieder die Schulter- oder Fingergelenke zu lädieren; ähnliche Spiele lassen Senioren zu neuen Formhöhen im virtuellen Golf und Fußball auflaufen. Zusammen mit anderen macht es doppelt so viel Spaß – wie vieles im Leben. Liebe Freunde, verspielen wir da nicht eventuell eine Chance?
Ihr Global Oldie
*die peruanische website „vida sana“, 23. 10.2014
**„put away the knitting“ The Economist, 7.9.2013




