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Eine Heldin der Jugend taucht wieder auf

vignette_nosseck_bockVöllig unerwartet begegnete mir vor einigen Tagen eine Heldin meiner Jugend. Es handelt sich um die rumänische Turnerin Nadia Comaneci. Ich selber hatte als Kind gerne den Spuren von Turnvater Jahn folgend auf Schwebebalken, Stufenbarren und an den Ringen geturnt. Frisch, fromm, fröhlich, frei hieß die Losung und wer sie aufsagen konnte, erhielt für jeden richtigen Begriff einen leckeren Sahnebonbon. So begeisterte man damals Kinder für Sport.
Turnen ist allgemein nicht mehr so angesagt wie damals in den 70er Jahren. In jener Zeit feierte die gelenkige Rumänin Nadia Comaneci ihre größten Erfolge. Das Bild von ihr auf dem Schwebebalken habe ich mit Bleistift damals nachgezeichnet, so fasziniert war ich von ihrer Kür.
Dann ist der Name lange in der Versenkung verschwunden, bis jetzt ein Buch über sie erschienen ist: Die kleine Kommunistin, die niemals lächelte. Darin erzählt die Autorin Lola Lafon die Geschichte der begabten Kunstturnerin.
Selbstverständlich habe ich mir das Buch zu Weihnachten gewünscht. Ich freue mich schon auf die Lektüre. Es ist schon merkwürdig, wie viel Patina dieser Name, das Turnprogramm der Kindheit, die Begriffe aus jener Zeit in meinem Gedächtnis angesetzt haben. Plötzlich, als ich über das Buch eine Besprechung las, war alles wieder lebendig.
Das ist wohl ein Zeichen dafür, dass man schon einen größeren Abstand zur eigenen Jugendzeit hat, aber noch nicht in der Phase des Lebens ist, in der man sie verherrlicht.
Das Erinnern an die 70er Jahre, also die Zeit meiner Jugend, ist meist mehr der Musik und der Mode vorbehalten. Gerade die Rockmusik lebt davon, dass sich die Helden der Jugend in fortgeschrittenem Alter bei Liveauftritten präsentieren.
Das ist bei der kleinen Turnerin nicht drin. Mit 18 Jahren mussten die meisten abdanken. Meine Karriere als Kunstturnerin fiel übrigens recht bescheiden aus. Ich war nur mäßig erfolgreich bei Wettkämpfen und mein Umzug von Berlin nach Franken setzte ihr, als ich 14 Jahre alt war, ein Ende. Hier der Link zu einer Buchbesprechung für alle, die in den 70er Jahren bei den Olympischen Spielen mitfieberten, wenn die Kunstturnerinnen ihre schwierigen Figuren auf dem Schwebebalken absolvierten.

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