Anzeige

Zum Tod eines Rebellen

Gerade in diesem Jahr hat der Kultursender arte den “Sommer der Rebellen” ausgerufen. 45 Jahre ist es her, dass die Blumenkinder in Amerika die gesellschaftlichen Konventionen aufgebrochen haben und mit Blumen im Haar und einer Klampfe in der Hand friedlich gegen die Unmenschlichkeit des Vietnamkriegs und für Freedom demonstrierten. Jetzt ist einer der Botschafter der Hippiebewegung gestorben: Scott McKenzie.
Der Songwriter landete einen einzigen Hit, aber der hält sich hartnäckig. “If you going to San Francisco, you weare flowers in your haar “… Wer kennt diese Liedzeile nicht?
Ich war neun Jahre alt, als das Lied die Hitparaden stürmte. Damals kaufte man sich noch Singles. Ich habe mir als Teenager eine Platte von Scott McKenzie gekauft, denn sein Song wurde damals nur noch an heißen Sommertagen im Radio gespielt. Wer es ständig verfügbar haben wollte, musste es vom Radio mit einem großen Tonband aufnehmen oder sich eine Platte kaufen. Ich hatte auch ein Tonband, aber das ständige Hin-und Herspulen beanspruchten die Bänder doch stark.
Die Single von Scott McKenzie lagert irgendwo im Keller, die Erinnerung ist noch frisch. Sein Tod zeigt, dass die Blumenkinder längst Blumen-Alte geworden sind. Der Troubadour, wie ihn ntv in seinem Nachruf liebevoll nennt, ist Jahrgang 1939. Er wurde also 73 Jahre alt. Seine Hoffnung, dass sich die Welt verändert und friedlicher wird, hat sich nicht erfüllt. Aber er hat sie wach gehalten. Sicher kommt bald ein so genannter Coversong auf dem Markt, der den Sound neu interpretiert. Aber ohne den historischen Background ist das Stück nur ein Gute-Laune-Song.
Für mich steht er für eine Zeit des Aufbruchs, die man weder wiederbeleben, noch kopieren kann.
Deswegen markiert der Tod von Scott McKenzie einen Wendepunkt. Er zeigt, dass die Zeitzeugen der Hippiebewegung bald verschwunden sind. Wir sollten sie in bester Erinnerungen halten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

weitere Beiträge

Die Rezepte unserer Omas

Skip to content