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Wenn die Enkel betteln

Wenn die Enkel betteln, damit meine ich nicht meine Enkelkinder, die uns Großeltern schon mal erwartungsvoll ansehen und “die Hand aufhalten”, um bei uns ihr Taschengeld aufzubessern. Nein, ich meine damit Jugendliche, vielleicht sogar Schülerinnen und Schüler, die in den Einkaufspassagen Passanten angehen, damit die in die bereitgestellten Becher Geld hinein legen und die so aussehen, als müßten sie nicht wirklich betteln.
Nun wissen wir Großeltern auch, dass viele Jugendliche in Armut leben, darauf hat zuletzt die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit in einem “Monitor zur Jugendarmut” im Juni 2012 hingewiesen. Vor allem in den Städten ist Jugendarmut ein großes Problem, in Berlin z.B. ist jeder fünfte Jugendliche arm. Dabei geht es nicht nur um materiele Unterversorgung, sondern auch um verschlossene Zugänge zu Bildung und Kultur. In der Freizeitgestaltung können diese (armen) Jugendlichen kaum mit ihrer Altersgruppe mithalten. Da wird schon ein Kinobesuch oder ein Stück Pizza zu etwas Besonderem.
Manchen Jugendlichen, die betteln, scheint es aber gar nicht so schlecht zu gehen, zumindest sehen sie nicht so aus. Vielmehr scheint es sich beim Betteln um eine Art “Mutprobe” oder einen “Spaß” zu handeln, um mal zu sehen, was dabei herauskommen könnte. Wir wollen gerne helfen und sind auch jugendlichen Bettlern gegenüber in der Regel großzügig. “Hinters Licht führen lassen” wollen wir uns aber auch nicht, schließlich ist Betteln kein Spaß und Armut, die auf die Straße treibt, schon gleich gar nicht.

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