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Miese Abzocke der Patienten soll weitergehen

Der Normalbürger hat es schon immer geahnt, aber die Politik wusste es angeblich besser. Deswegen zückte der Kranke zunächst seine Geldbörse, bevor er überhaupt einen Arzt zu Gesicht bekam. Dieser Eintritt in die Arztpraxen hat – wen wundert das wirklich – kaum jemanden davon abgehalten, medizinische Unterstützung zu suchen, wenn er krank war. Sollte nun die Abzocke weiter vorangetrieben werden und fünf Euro pro Arztbesuch fällig sein, verbessert dies das Verhältnis zwischen Arzt und Patient bestimmt nicht.
Bereits heute sind gesetzlich Versicherte immer häufiger gezwungen, in die eigene Tasche zu greifen, um Leistungen zu erhalten. Ich erinnere mich an eine Untersuchung beim Frauenarzt. Zusätzliche Sicherheit im präventiven Bereich kann ich nur erlangen, wenn ich beispielsweise eine Ultraschall-Untersuchung der Gebärmutter selbst bezahle.
Beim Zahnarzt muss ich die Hälfte der Kosten für die Brücke bezahlen und der Augenoptiker schimpft ohnehin auf die Politik, weil diese längst die Zuzahlung zu Brille und Gläsern gestrichen hat.
Warum also noch zum Augenarzt gehen? Der bietet ohnehin wieder Zusatzunterschungen per Zuzahlung an. Der Optiker kann die Gläserstärke ebenfalls ermitteln, ohne längere Wartezeiten und in einem schickeren Ambiente.
Wenn ich zudem bedenke, dass ich jeden Monat eine größere Summe an Krankenkassenbeiträgen zahlen muss, glaube ich, dass eine solche zusätzliche Belastung der Bürger zutiefst unsozial ist.
Beziehe ich den demografischen Wandel mit ein, was bedeutet, dass immre mehr ältere Menschen in Deutschland leben, die aber mit zunehmenden Jahren meist nicht gesünder werden, sind solche Zahlenspielereien geradezu unmoralisch. Schließlich haben Rentner meist ihr Leben lang in die sozialen Sicherungssysteme eingezahlt und können nun mit ihrer meist kleinen Rente die zusätzlichen Belastungen kaum tragen.
So etwas fördert lediglich den bürokratischen Wasserkopf, aber nicht die Versorgung der Menschen in einem der reichsten Länder der Welt. In meinem Bekanntenkreis hat übrigens niemand, egal, ob jung oder alt, konservativ oder sozialdemokratisch denkend Verständnis für solche Überlegungen.

2 Antworten

  1. Hinter der Idee, die Praxisgebühr (die ja schon ein Unding war) zu ändern, steckt die Vorstellung, dass die Menschen in Deutschland viel zu oft zum Arzt gehen und dass man das mit den Zuzahlungen aus eigener Tasche reduzieren kann. Wenn es bei den fünf Euro bliebe und wenn es stimmt, dass die Deutschen durchschnittlich 18mal im Jahr einen Arzt aufsuchen, dann hätte jeder 90 Euro zu zahlen statt der bisher 40 Euro im Jahr. Ich denke, dass niemand einfach so, ohne Beschwerden zu haben, zum Arzt geht. Chronisch Kranke und Menschen mit geringem Einkommen werden die Leidtragenden sein, wenn sie ärztlichen Rat brauchen und sich diesen nicht mehr leisten können. Wieder sind es die, die schon sowieso benachteiligt sind, die für ein maßloses (interessenbestimmtes) Gesundheitssystem herhalten müssen.

  2. REINE ABZOCKE, denn wer geht schon gern zum arzt und aus einsamkeit geht keiner zum arzt mehr, denn zum glück gibt es begegnungszentren, leider zu wenig, wo ältere noch die guten, alten hausmittel kennen

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