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Design und demografischer Wandel: Piktogramme helfen nicht nur Alten

Neulich habe ich mir zwei Vorträge zum Thema demografischer Wandel und Design angehört. Das erste Verblüffende für mich war die Tatsache, dass der Produktdesigner ein Referat über das Thema alternde Gesellschaft hielt und das Wort “Alter” tunlich vermied in den Mund zu nehmen. Das ist an sich ein Kunststück, wirft aber die Frage auf, ob er sich überhaupt mit dem Thema ernsthaft auseinandersetzen kann oder nur Kosmetik betreibt?
Am besten gefiel mir an seinen Ausführungen seine lebenspraktische Beschreibung dieses Phänomens: Als er beim Eincheck in der Abflughalle saß, bemerkte der Mann, Mitte 40, dass viele, die in dem Wartesegment saßen, älter als er waren, aber nur wenige jünger. So anschaulich kann man Erkenntnisse, die statistisch belegt sind, beschreiben.
Wesentlich paxisnäher war der zweite Vortrag, gehalten von der Demografiebeauftragten des Kaufhofs. Dass der Warenhauskonzern überhaupt so eine Position geschaffen hat, ist lobenswert.
Was die Frau alles bewirkt und sieht, mag dieses Beispiel verdeutlichen. Da im Alter die Fähigkeit, Kontraste wahrzunehmen sinkt, hat sie die Änderung von Piktogrammen durchgesetzt. Das sind die Schilder, die auf Fahrstühle und Toiletten hinweisen.
Damit hat sie nicht nur bei der älteren Kundschaft für mehr Klarheit gesorgt, sondern auch bei den vielen Menschen, die aus ihrer Heimat nach Deutschland kamen und zum Teil über geringe Deutschkenntnisse verfügen.
Ich wünsche mir mehr Demografiebeauftragte. In welchen Firmen werden solche ebenfalls eingesetzt?

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