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Nannies für Jung und Alt

vignette2012  Hello All, es ist immer wieder spannend, USA und Deutschland zu vergleichen. Zum Beispiel bei Nannies aus China. In New Yorks und Los Angeles‘ besseren Kreisen ziehen chinesische Betreuerinnen ein. Für den aufstrebenden Nachwuchs. Der Nachwuchs weitsichtiger und finanziell erstarkter Bürger soll von Kindesbeinen an Chinesisch lernen. Gesprochen, mit dem richtigen Tonfall, Gestik und Mimik dazu. Und so ein bisschen chinesische Disziplin beim Lernen, Waschen, Höflichkeit und Respekt vor den Eltern darf ruhig auch noch abfärben. Es ist ja nicht alles von schlechter Qualität, was aus China kommt. Das lässt man sich schon was kosten. Die Vermittlungsagenturen freut’s und die Vermittelten auch: Sie hoffen auf verbesserte Englischkenntnisse, Einblicke in den American Way of Life und Auslandserfahrung. Den Kids macht’s Spass und „in“ ist es allemal; viel cooler als eine Nannie aus Mexiko; das macht im Kindergarten oder Schule schon was her.
Jetzt kommen 150 chinesische Nannies auch nach Deutschland; die ersten 20 wurden mit großem Presseecho bei uns begleitet. Doch sie kümmern sich nicht um die Youngsters zum Beginn des Lebens, sondern um unsere pflegebedürftigen Oldies am Ende des Lebens. Die chinesischen Altenpflegerinnen haben eine teure Ausbildung hinter sich und eine eher bescheidene Bezahlung vor sich. Nicht ihre Muttersprache vermitteln sie geduldig an Lernbegierige, sondern sie mühen sich in Deutsch als Fremdsprache und lernen im besten Falle von ihren Schutzbefohlenen und Kollegen hinzu. Was Worte nicht vermitteln können, müssen Gesten, guter Willen und gegenseitiges Vertrauen schaffen: Kommunikation. Nur wenigen der so versorgten Alten wird es vergönnt gewesen sein, China und seine Leute persönlich kennen gelernt zu haben. Die Altenpflegerinnen bringen ein Stückchen weite Welt und China in die Heime. Sie spielen ungewollt die Rolle von Botschafterinnen ihres Landes, das in der hiesigen Presse in letzter Zeit nicht allzu freundlich beschrieben wird. Demnächst wissen ein paar Hundert unserer hilfsbedürftigen Alten etwas mehr über chinesische Kultur; über ihre Arbeitsethik, Zuwendung und Herzlichkeit. Immerhin steht Respekt vor den Alten und Liebe zu den Kindern in der chinesischen Kultur an oberster Stelle. Insofern profitieren einige sehr junge Amerikaner und sehr alte Deutsche von der großen Kultur im fernen Osten. Womit wir wieder bei den Gemeinsamkeiten von Jungen und Alten sind.
Ihr Global Oldie

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