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Romantischer Film über die späte Liebe

Die Grenzen zwischen Kitsch und Kunst sind bekanntlich fließend. Das trifft auch auf den Film “Briefe an Julia” zu, den die ARD gestern Abend zur besten Sendezeit ausgestrahlt hat. Die Handlung ist schnell erzählt. In Verona, der Stadt in der das berühmte Liebespaar Romeo und Julia einst aufeinander trafen, werden Briefe von unglücklich Verliebten in die Mauerritzen gesteckt. Ein Gruppe von lebenserfahrenen Frauen beantwortet diese Briefe. Sie erhalten dabei Unterstützung von Freiwilligen aus aller Welt. Darunter befindet sich auch die schreibbegabte Amerikanerin Sophie. Sie antwortet auf einen längst vergilbten Zettel.
Ihre Worte bleiben nicht ohne Wirkung und so macht sich die inzwischen verwitwete Absenderin der Botschaft auf die Suche nach ihrer Jugendliebe. Im Tross hat sie ihren Enkel und besagte Sophie. Die Handlung spielt in den schönsten Regionen Italiens, die zauberhaft in Szene gesetzt wurden. Allein die Landschaftsaufnahmen machen den Film sehenswert. Es gibt ihn sicher inzwischen auf DVD für alle, die es sich gerne vor dem Fernseher gemütlich machen.
Denn “Briefe für Julia” hat das Potenzial, einen an einem trüben Herbsttag zu erwärmen. Was mich aber bewogen hat, diesen nicht mehr ganz taufrischen Film hier noch einmal zu besprechen, ist die Art, wie die Hauptdarsteller, beide schon jenseits der 60, den Faden wieder aufnehmen und in ein neues Leben springen. Worauf noch warten? Das ist die Botschaft und sie wird mit einer solchen Leichtigkeit präsentiert, das sie anderen Mut macht, abgerissene Kontakte wieder aufzunehmen, längst entschwundenen Freundschaften nachzuspüren.
Welche Jahreszeit würde sich da besser eignen als der Herbst? Es muss ja nicht immer die Jugendliebe sein, die man wieder aufleben lassen möchte, auch alte Bekannte oder verschollene Verwandte sind sicher eine Spurensuche wert. Wer weiß, wohin sie führt?

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