Freitag Abend schlägt die Stunde der Talkmeister. Sie haben zur Zeit ein Thema intensiv angepackt, dass allen Fernsehgewaltigen eigentlich den Angstschweiß auf die Stirn treiben müsste: Die Alten. Nach dem Freitod von Gunter Sachs gibt es jetzt eine Welle von Bemühungen, die positiven Seiten des Alterns zu zeigen.
Mich hat der Auftritt von Joachim Fuchsberger im Riverboot auf mdr überzeugt. Der nach dem schweren Schicksalsschlag wieder erstaunlich gefestigt wirkende Schauspieler hatte eine großartige Ausstrahlung. Charmant berichtete er von seiner Sichtweise des Alters, ließ sich von der Moderatorin in das Jacket fassen. Diese beförderte die Steuerung eines Hörgeräts an einer goldenen Kette hervor. Souveräner kann man mit den Schwächen des Alters nicht umgehen.
Eine Szene ist mir ebenfalls im Gedächtnis geblieben. Als Fuchsberger sagte, sein Sohn sei damals 15 gewesen, er war also schon eine Weile im richtigen Leben Vater, und trotzdem durfte er noch keine Vaterrollen spielen. Da habe er erbosst gefragt, wie alt er denn werden müsse, um auch solche ernsthaften Charakter darzustellen?
Ärgerlich wurde er, als er auf den Tod von Gunter Sachs angesprochen wurde. Er meinte, niemand dürfe sich darüber ein Urteil erlauben, wenn ein Mensch seinem Leben ein Ende bereite. Da wäre besser respektvolles Schweigen angebracht.
Ich finde, er hat das gut gesagt.