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Seniorenstudenten: Umworben oder beargwöhnt?

Wenn ältere Semester an die Uni strömen, freuen sich nicht alle darüber. Angesichts doppelter Abiturjahrgänge werden die Ruheständler in den Hörsälen gerade nicht mit Begeisterung empfangen. Einige Universitäten haben daher gleich ein eigenes Segment eingeführt: das Seniorenstudium. Hier bleiben die Älteren unter sich. So wie i folgendem Beispiel.
Im großen Hörsaal des Konrad-Zuse-Medienzentrums der Hochschule Lausitz FH) in Senftenberg werden ab 16. März 2011 wieder wöchentlich die Studierenden im fortgeschrittenen Alter, die Seniorenstudenten, erwartet. Wie Dr. Wolfgang Friedrich, der Beauftragte für die Seniorenakademie am Studienort Senftenberg der Hochschule Lausitz, informiert, liegt das Programm für das mittlerweile 25. Semester der Akademie jetzt vor. Jeweils am Mittwoch um 14.30 Uhr werden durch Professorinnen und Professoren der Hochschule sowie externe Dozenten spannende Vorlesungen zu aktuellen Themen angeboten. Das breite Spektrum der Wissensvermittlung zeigen Themen wie zum Beispiel: Impfen nützt – Impfen schützt; Fotovoltaik; Hochleistungswerkstoffe; Rechte und Pflichten der Bürger im täglichen Leben; Energetische Sanierung von Eigenheimen; Falscher Marmor, echter Gips; Besteuerung von Alterseinkünften.
Auch im 25. Semester steht wieder eine Exkursion auf dem Programm der Seniorenakademie. Diese führt die Teilnehmer zur Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ und zum Filmmuseum nach Potsdam. Seit ihrer Gründung im Jahre 1999 erfreut sich die Seniorenakademie eines ständig wachsenden Zuspruchs und wuchs die Anzahl der Teilnehmer auf inzwischen rund 160 an. Diese kommen nicht nur aus Senftenberg, sondern aus einem Umkreis von zirka 30 Kilometern.
Promovieren kann man da nicht. Es ist eher ein Bildungsangebot mit breitem Abnsatz für interessierte ältere Menschen. Es scheint, wie die Hörerzahlen zeigen, auf steigendes Interesse zu stoßen und entspricht vielleicht mehr dem Bedürfnis nach “lebenslangem Lernen”.
Das Magazin66 wird in seiner neuen Ausgabe, die am 9. März erscheinen wird, das Thema Senioren an der Uni aufgreifen. Hier geht es um Menschen, die in reifen Jahren im Wissenschaftsbetrieb noch nach höheren Weihen streben.
Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Sind ältere Studenten ein Gewinn oder nehmen sie den Jüngeren nur einen Platz weg?

Eine Antwort

  1. Ein paar Senioren an der Uni sollen Angst machen? Ob die den jungen Studenten den Platz weg nehmen, ist eine kleinlich popelige Diskussion, außer wenn es sich vielleicht um sehr begrenzte Laborplätze handelt.
    In den meisten Studiengängen ist der Paltz in der Bibliothek ausreichend. Die vorhersehbare Platzangst an den Unis durch G8 und Wehrpflichtabschaffung sind politishe Versäumnisse, nicht die Schuld der Grauhaarigen.
    Im Allgemeinen ist das doch gerade spannend: ein paar Alte, die auch mal was sagen, aber nicht immer alles besser wissen, sondern lernen wollen. Ich kann mir da vieles an Miteinander vorstellen, man muss sich nur trauen.

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