Anzeige

Wohnen wird zum Problem

In den letzten Tagen häufen sich die Meldungen, nach denen in den nächsten Jahrzehnten jede Menge Wohnraum fehlen wird, der für ältere Menschen geeignet ist. Das mag so stimmen, so lange sich die Prognosen auf den Wohnungsbestand beziehen. Denn in der Tat werden nicht alle bestehenden Häuser geeignet sein, die Vorschriften für barrierearme Bäder und leichte Zugänge zu erfüllen.
Aber es geht auch um mehr. In erster Linie möchten die Senioren gerne in ihrer gewohnten Umgebung bleiben.
Doch wie sollen sie sich künftig versorgen, wenn selbst in Großstädten immer häufiger die nahe gelegenen Einkaufsmöglichkeiten schließen? Oder wer soll künftig dafür sorgen, dass die Älteren nicht in ihren Wohnungen vereinsamen? Sozialpädagogen?
Es gibt schon gute Ansätze wie dieses Projekt: Ein Mehrgenerationenhaus in Berlin. Leider krankt es an einer langen Planungszeit. Es wurden prominente Mitstreiter gefunden wie die frühere Bundesbauministerin Irmgard Adam-schwaetzer. Doch selbst diese bevorzugte schließlich eine Wohnung im Berliner Villenviertel. Später, wenn das Mehrgenerationenhaus steht, dann könnte sie sich einen Einzug dort vorstellen, sagte sie.
Aber noch ist nicht einmal ein Grundstein gelegt. Die evangelische Kirche, die an den Plänen interessiert ist, müsste das Ganze unterstützen. Denn es fehlt an Kapital. Schließlich wäre es später praktikabler, die Wohnungen zu vermieten als sie zu verkaufen.
Wahrscheinlich hat man hier vom “Betreuten Wohnen” gelernt. Da spricht auch niemand mehr davon, dass es eine gute Kapitalanlage sei, sich dort einzukaufen. Man weiß eben nicht, wie sich der Markt weiterentwickelt.
Sicher ist nur, dass die Suche nach Modellen, die eine zufriedenstellende Versorgung im Alter und ein weitgehend selbstbestimmtes Leben selbst mit körperlichen Einschränkungen ermöglicht, weitergeht.

Eine Antwort

  1. Frau Merkel möchte alle vor 1950 errichteten Wohnbauten abreißen und neu aufbauen lassen, wegen der ihr vorschwebenden Wärmedämmung und Energie-Ersparnis. Hat sie ihre neueste Vision zugunsten der Baulobby nur zur Hälfte weiter gedacht? Das ist hier die Frage.
    Abgesehen davon, dass gerade sozial schwache Familien und Senioren plötfzlich wohl auf der Straße stehen würden bzw. sich teure Neubauten in meisten Fällen nicht mehr leisten könnten, stimmt die Mähr von der Energie-Ersparnis durch Wärmedämmung auch nicht immer. Unser Haus ist aus Ziegelsteinen, nicht mit Beton gebaut worden. Die Ziegelsteine haben immer für ein angenehmes Raumklima gesorgt und m.E. gut isoliert. Die Wärmedämmung mit Schaumstoff hat keine Ersparnis gebracht, die eingebauten neuen Fenster schon eher. Zudem ist die Schaumstoffisolierung umstritten, da zwischen die Isoliermasse und Mauer früher oder Später Feuchtigkeit gelangt, was in diesen Zwischenräumen dann zum Schimmel führt, der sich in den Wänden nach Innen, zum Wohnraum hin verbreitet. Noch ist das bei uns nicht der Fall aber das Wohnraumklima war früher – subjektiv empfunden – angenehmer…
    Isolierung der Häuser ja, doch bitte mit etwas mehr Verstand und Nachhaltigkeit und mit Rücksicht auf die Bausubstanz, etc. Auf keinen Fall um jeden Preis, um jetzt nach der Hotel-, Atom- und Pharmalobby auch noch der Baulobby zu huldigen !!!
    Bei sinkenden Einkommen sollen die Mieter plötzlich nicht nur die astronomisch anwachsenden Energiekosten (die es dringend per Gesetz zu regulieren gilt) bezahlen, ohne dass inzwischen die dafür als Grund vorgeschobenen neuen Stromnetze gebaut wurden, nein: Jetzt sollen die Mieter, unabhängig von ihrem Einkommen, auch noch monatliche Mehrkosten von an die € 180.– in Kauf nehmen ! Wer bezahlt das für eine große Anzahl der Rentner (auch der Zukünftigen und von noch mehr Armut bedrohten), der Staat ?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

weitere Beiträge

Die Rezepte unserer Omas

Skip to content