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Haariges Corona

Hello All,

Corona ist eine haarige Angelegenheit. Im wortwörtlichen Sinne. Weibliche Mitarbeiter in Wuhan’s Corona-Krankenstationen opferten ihre Haare der Kahlrasur, um den Viren selbst diese Kontaminierungsfläche zu nehmen. Bis dahin galten blank rasierte Köpfe in China als Erkennungszeichen der offiziell argwöhnisch tolerierten buddhistischen Klosterangehörigen. Oder, noch verdächtiger, als rückwärtsgewandte Sympathisanten der Mandschu-zeiten. Aktuell sind Kurzhaar in China jedoch möglicher Ausdruck von Selbstaufopferung am Arbeitsplatz oder ausgeprägtem Vorsorgebewußtseins.

Auch in unseren Gefilden prägt Corona Frisuren. Tendenziell zeigen Kurzhaartracht jene, die noch vor dem Lockdown einen Frisörtermin ergattern konnten und zweifelten, dass sie bald wieder in solchen Genuss kommen.  Zunehmende Langhaartracht tragen die anderen, die sich weder bei Profis noch bei einem vertrauenswürdigen Haushaltsmitglied scheren lassen können. So dass bei künftigen Video-Besprechungen nach den Winterferien ein Gesichterraten anheben wird: Wer ist denn das; wie sieht die denn jetzt aus? Ich vermute, dass es 2021 zu einer Gewöhnung an die jeweilige neu eingewachsene Haartracht kommen wird. Etwas mehr Oberammergau-Stil bei den jüngeren Herren. Was zu den Millienialkurzbärten passt. Dafürwerden vermehrt Bubikopffrisuren bei den vorsorglichen Damen spriesen. Trockenrasierer mit Haarschneidefunktion für’s do-it-your-self, erleben eine Sonderkonjunktur.

Als fortgeschrittener Teilglatzenträger bin ich aktuell fein raus: sowohl modisch als auch infektionsvorbeugend. Ich nehme niemanden knappe Frisörtermine im nächsten Zwischenlockdown weg. Bei einer Chinareise könnte ich als mutmaßlicher Corona-Fighter punkten. Samson hingegen hätte jetzt schlechte Karten bei einem Kampf gegen Corona: entweder mit voller Haarpracht zu infektionsgefährtdet oder nach Deliahs Behandlung zu schwach. Wer im spanischen Sprachraum jemanden veräppeln oder auf den Arm nehmen will, nimmt dem Gemeinten wortwörtlich das Haar (tomar el pelo). Dabei bedeutet Corona auf Spanisch “Krone”, der Schmuck oberhalb der Haare.  Wie gesagt, Corona ist eine haarige Angelegenheit.

Ihr Global Oldie

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