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Peter Pan – mißverstanden

  Hello All, ich hatte keine schöne Kindheit und wollte schnell „groß“ werden. Das versprach mir Freiheit, Stärke, Anerkennung – vor 60 Jahren. Deshalb überraschte mich mein sechsjähriges Enkelkind, mit „Opa, ich will nicht älter werden“ und kuschelte sich in meinem Arm. Ah, dachte ich, das ist wohl die Kehrseite einer wohlbehüteten Kindheit. Vielleicht schwant ihm, dass es nicht auf Dauer so geborgen und sorgenfrei weitergehen wird, umhegt von liebevollen Eltern. Also hob ich mal wieder an, das Hohe Lied vom tollen Altern zu rezitieren: Was man alles selbst stolz schaffen kann; wie wunderbar sich neue Freundschaften und die Entdeckung der Welt jenseits des Elternhauses anfühlen. „Ich will trotzdem nicht älter werden.“  Peter Pan – Syndrom? Ist jener kleine verantwortungsscheue Bengel, der im Nimmerland ewige verspielte Kindheit genießt, vielleicht ein falsches Vorbild? „Warum willst du nicht älter werden?“

„Wenn ich älter werde, wirst auch du noch älter; dann wirst du schlimm krank und stirbst bald. Ich will nicht, dass du stirbst“.  Ich hatte es so eilig gehabt mich durch die Jahre zu kämpfen, um mich als Erwachsener von den Kindheitszwängen zu befreien – und nun will eines der Enkel aus Solidarität mit mir die Zeit einfrieren!

Mir wurde mal wieder klar, wie weit die Generationenunterschiede auseinanderklaffen; wie wenig ich von meinen damaligen Kindheitserlebnissen auf die Gefühle und Gedanken der heutigen Kleinen schließen darf. Man muss nicht immer weit reisen, um in anderen Welten anzukommen.

Ihr Global Oldie

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