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Schluss mit Gratisfahren in Shanghai

aaa-vignette Hello All, grundsätzlich ist das Altern in Konfuzius‘ Heimat eine feine Sache. Ehrenbezeugung für Eltern, Großeltern und Ahnen sind tausendjährig verwurzelte Traditionen. Vielseitig praktiziert. Bisweilen bleibt die konkrete Umsetzung des Respekts jedoch im Detail kniffelig. So hat im Mai Shanghais Stadtverwaltung ihren Senioren den Gratis- Verkehrsverbundausweis entzogen. Weil die Verkehrssysteme chronisch überlastet sind. Was die Alten nicht abgeschreckt hat; Gratisfahren war einfach zu beliebt unter den Rüstigen, die partout nicht zu Hause hocken wollen. Was bei dem schalen Hurra-Propaganda TV- Angebot einerseits und dem quirligen Leben draußen nicht verwunderlich ist. Zudem sind im Sommer die U-Bahnen und viele Buslinien inzwischen gut klimatisiert, was für die typischen Werkswohnungen, in denen die Mehrzahl der heutigen Senioren lebt, seltener zutrifft. Blieben noch die ebenfalls gekühlten Einkaufszentren im Stadtzentrum, zu denen man aber irgendwie hinfahren muss. An sich wollen die lokalen Metropolbehörden die Senioren gar nicht mehr in der Innenstadt haben. Allein in Beijing leben 3,15 Mio. Senioren in zentralen Wohnlagen, die die Stadtverwaltung lieber mit Berufstätigen belegen würde, um deren Arbeitswege zu vereinfachen. Gleichzeitig zeigt sich zunehmender Wohnungsleerstand in den aus dem Boden geschossenen, weit entlegenen Trabantenstädten, ziemlich im Nirgendwo. Zur Zwangsumsiedlung der Senioren dorthin fehlt (noch) die Rechtsgrundlage. Außerdem wäre das sehr unkonfuzianisch. Jetzt, wo die Staatsführer der CCP mit neuem Elan die Volksgenossen an die traditionellen Tugenden zum Stolze der Nation zu erinnern. Ehret die Alten und geht respektvoll mit ihnen um. Grundsätzlich weiß das jeder, aber die Lokalbehörden?
Ihr Global Oldie

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