
Und warum?
Bei den jungen Senioren in den USA und Asien stehen teilweise handfeste Motive dahinter: Ihre Lebensarbeitszeit verlängert sich. Eine solide empirisch belegte Erkenntnis lautet: Wer besser aussieht, der macht schneller Karriere, verdient mehr und ist besser vernetzt. Im Beruf sehen sich Ältere der Konkurrenz mit Jüngeren ausgesetzt. Die Älteren wollen weiterhin dynamisch und leistungsfähig wirken, um Chefs, Mitarbeiter und Kunden für sich zu gewinnen.
Ein weiterer Anlaß ist die oft berichtete Entfremdung vom inneren Selbstbild und dem allmorgendlichen Spiegelbild: „Das kann unmöglich ich sein, wer mich da ansieht!“. Bei der Abwägung, ob es Zeit sei für eine chirurgisch unterstützte Auffrischung, kommen ein strammes Portmonaie, etwas Mut und ein Schuss (verletzter) Narzissmus zusammen. „Ich möchte so aussehen, wie ich mich fühle“ – und das hießt in solchen Fällen: Nicht so verschlissen und müde, wie der Körper sich gibt. Hinzu kommt das Bedürfnis, sich auf dem sozialen Parkett Vorteile zu sichern; die selbst im Alter noch recht umzugsfreudigen Amerikaner müssen sich in den neuen Umgebungen wieder neue Freundschaften und bisweilen neue Verpaarungspartner suchen – da mag ein verbessertes Aussehen helfen, siehe oben. Ja früher, da konnte man im Alter noch mit Bildung, Klavierspielen oder „Altersmilde“ gesellschaftlich punkten… Moderne Zeiten. Moderne Beweise der alten Liebe liefern jene amerikanischen Paare, die sich gegenseitig zu runden Hochzeitstagen oder zur Pensionierung „a face job“ (eine Gesichtsoperation) schenken. Aber besagt dieses „Darling, ich schenke Dir ein neues Gesicht!“ im Klartext nicht etwa „Honey, ich kann Dein altes Gesicht nicht mehr sehen?“. Ganz schön mutig, so ein Geschenk. Da bekommt der Spruch „Altern ist nichts für Feiglinge“ eine weitere Bedeutung.
Wie auch immer: Hier ein Anlagetipp (ohne Gewähr): Aktien von Schönheitskliniken in den o.g. Ländern, oder von Herstellern von Botox. Das scheint weltweit ein absolut krisenresistenter Markt zu sein, siehe Griechenland und Italien. Womit die Eingangsfrage in der Überschrift beantwortet sei, wozu das Ganze: Zur Sicherheit im Alter, weltweit.
Ihr Global Oldie
P.S. Übrigens: Deutschland scheint in dieser Hinsicht hinterher zu hinken. Also noch könnten Sie im Freundeskreis Pionierarbeit leisten!





Eine Antwort
Überhaupt geht es in Deutschland in so manchem internationalen Vergleich ja noch ziemlich ruhig zu, was Schönheitsoperationen (in jedem Alter) betrifft. Ich empfehle einen Blick nach Kolumbien oder Südkorea – da sind Schönheitsoperationen bei Frauen eher die Regel als die Ausnahme. Wirklich!