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Enkelkinder in Armut

vignette_mielenzUngefähr 2,5 Mio Kinder leben in Deutschland in relativer Armut, d.h. die Familie verfügt im Monat über weniger als 40% des (vergleichbaren) Durchschnittseinkommens. Wenn das Familieneinkommen unter 6O% des Durchschnittseinkommens liegt (je nach Berechnungsmethode 78O/98O €), haben etwa 25% der Kinder unter 15 Jahren ein „Armutsrisiko“ (Deutsches
Jugendinstitut 2OO9). Arbeitslosigkeit und ein niedriges Einkommen haben Armut zur Folge, betroffen sind sogn. Hartz IV-Familien, Werktätige im Niedriglohnsektor, Alleinerziehende, Familien mit Migrationshintergrund und Famiien mit drei und mehr Kindern.
Die Folgen für die Kinder: Ausgeschlossensein, Sprachprobleme, Bildungsferne, Scham, mangelnde Zuknftschancen und in der Familie geht es auch nicht immer problemlos zu. Armut ist ein erhblichers Risiko für das Aufwachsen und für die Entwicklung von Kindern. Die Bekämpfung von Armut haben sich staatliche, kommunale und soziale Organisationen mit vielen (oft ehrenamtlichen) Projekten zur Aufgabe gemacht. Da geht es mit großem Engagement z.B. um Sprachförderung, schulische und ausbildungsbezogene Förderung und Begleitung, um das Schulfrühstück und soziale Teilhabe. Das ist beileibe nicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber gemessen an den Sonntagsreden, wenn zum x-ten Mal wieder Kinderarmut thematisiert wird und was man alles tun könnte, wird deutlich: Es fehlt an bildungs-, sozial- und familienpolitischer Konsequenz. Und dann kommt oft dabei heraus, dass Arme noch ärmer gemacht werden (z.B. Streichung des Elterngeldes für Hartz IV-Empfänger und Streichung der ABM-Stellen).
Selbst im Wahlkampf kommt die Bekämpfung von Kinderarmut nicht vor – im Gegenteil: z.B. Beibehaltung des Ehegattensplittings und die Erhöhung der Kinder-Steuerfreibeträge entlasten nur gut Verdienende, Erhöhung des Kindergeldes: wird bei HartzIV-Familien angerechnet. Damit aus armen Kindern nicht arme Erwachsene werden, bedarf es dringend eines nachhaltigen „Rettungsschirms“.

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