Anzeige

Europas verlorene Enkelgeneration

vignette_mielenzSchon seit einiger Zeit wird über die hohe Jugendarbeitslosigkeit vor allem in den südlichen EU-Staaten berichtet. Insgesamt sind in der EU 5,5 Mio junge Menschen zwischen 14 und 25 Jahren arbeitslos, viele von ihnen hoch qualifiziert, andere wieder ohne Berufsausbildung (in Griechenland 57,4%, in Spanien 55,5%, in Portugal 38,8% und in Italien 37,3%).
Hoffnungslosigkeit, Perspektivlosigkeit und allerschlechteste Zukunftsaussichten münden vielerorts in Jugendprotest und Auswanderungstendenzen (mit verherrenden Folgen für die betroffenen Staaten). Deutschland liegt mit 8,1% Jugendarbeitslosigkeit (etwa 25O.OOO Jugendliche) ganz am Ende der Skala, d.h. aber nicht, dass nicht auch hier dringender Handlungsbedarf bestünde (schlechte oder keine Schulabschlüsse, keine Berufsausbildung, unzureichende Sprachkenntnisse der Jugendlichen).
Richtig neu sind die mangelnden Zukunftsperspektiven von Jugendlichen in der südlichen EU allerdings nicht. In Süditalien z.B. war und ist seit jeher jeder zweite junge Mensch ohne Arbeit, in Spanien z.B. in der Provinz Valencia gab es schon vor Jahrzehnten eine Jugendarbeitslosigkeit von mehr als 4O%. Das läßt vermuten, dass die hohen Schulden der betroffenen Staaten und die dadurch ausgelöste “Krise”, die Probleme der Jugendlichen erst offensichtlich gemacht hat. Aus der Finanzkrise ist längst eine Sozialkrise geworden.
Um diese Enkelgeneration ohne Arbeit muß man sich als Großeltern größte Sorgen machen, denn “sie zahlen doppelt und dreifach. Sie sind die Leidtragenden einer Krise, die sie nicht verschuldet haben, sie werden später, wenn sie Arbeit finden, für Schulden bezahlen….und sie werden immer weniger sein als die Alten, die immer älter werden. Jugendarbeitslosigkeit in einer alternden Gesellschaft ist nicht irgendein Problem. Sie ist Wahnsinn”(zitiert nach ZEIT Online/Zeitgeschehen v.7.6.2O13).
Immerhin hat die EU 6 Milliarden € in zwei Jahren zur Bekämpfung der (überwiegend strukturell bedingten)Jugendarbeitslosigkeit zur Verfügung gestellt, das sind etwas mehr als 1.OOO€ für jeden Jugendlichen. Dieses Geld und die damit verbundenen Maßnahmen sollen bei den Jugendlichen “ankommen”, sagt die Bundeskanzlerin. Für die Rettung der Banken sind 7OO Milliarden € vorgesehen. Einfach nur ungerecht!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

weitere Beiträge

Die Rezepte unserer Omas

Skip to content