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Merkwürdige Studie: Wie fair sind die Alten

Immer wieder stoße ich auf wissenschaftliche Untersuchungen, deren Zweck mir nicht ganz klar ist. In diesem Fall empfinde ich das Ergebnis als ziemlich unseriös. Aber – und das soll auf keinen Fall eine Kollegenschelte sein – es reicht noch, um in die Medien zu kommen. In diesem Fall ins Deutschland Radio Kultur, das ich sonst sehr schätze. Es sendete einen Beitrag über die Untersuchung einer Wirtschaftswissenschaftlerin unter der Überschrift: Wie egoistisch sind Senioren?
In Bremen wurde das Experiment mit acht Menschen durchgeführt. Vier unter 26 Jahren und vier im Rentenalter. Das Ergebnis sollte Aufschluss über die Fairness der Älteren und der Jüngeren geben. Am Ende hatten die Jüngeren das moralisch bessere Ergebnis und dazu noch mehr Geld eingesackt.
Da drängt sich mir der Verdacht auf, dass dieses Ergebnis bewusst herbeigeführt wurde. Hier der Beitrag der Kollegen dazu.
Die Studie selber kenne ich nicht. Aber wenn am Ende des Beitrags über den wohl kaum repräsentativen Versuch an der Bremer Jacobs University darauf verwiesen wurde, dass die älteren Teilnehmer Schwierigkeiten mit dem Computer hatten und einen Teil des Experiments gar nicht richtig verstanden haben, frage ich mich schon, warum das Ganze nicht in der Versenkung verschwudnen ist? Soll mit der Studie etwa Stimmung gemacht werden? Denn die Studienleiterin Micaela Kulesz verkündet als Fazait: die Älteren seien durchaus bereit, auf Kosten der Jungen zu leben.
Zu diesem Ergebnis kommt sie mit nur acht Probanten und mit einem fragwürdigen Versuchsaufbau. Da wünscht man sich doch, die Doktorantin hätte woanders abgeschrieben oder?
Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn man solche windigen Studien gar nicht erst verbreiten würde, zumal meine persönlichen Erfahrungen zeigen, dass die ältere Generation durchaus bereit ist, die jüngere zu unterstützen und sich noch heute häufig scheut, Hilfe anzunehmen. Gerade, wenn sie damit die Nachkommen finanziell belasten würde. Das kann wohl jeder Sozialarbeiter bestätigen.

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