Folgender Dialog wurde auf der Messe 50 plus kolportiert. Treffen sich zwei ehemalige Kollegen in der Eingangshalle. Sagt der eine: „Ich dachte, es wäre eine Messe für 50-Jährige, aber hier sind ja lauter alte Leute“. Fragt der andere: „Und wie alt bist Du?“ „68“, antwortet sein Kollege.
Ich finde das sehr typisch für die Wahrnehmung einer Personengruppe, die es der Umwelt schwer macht, sie in eine (Alters)-Schublade zu stecken. Offenbar gibt es nicht allzu viele Zahlen, die für sie passen. Am häufigsten greift man zu 50, 55 oder 66. Wir, das Magazin 66, haben uns an dem Song von Udo Jürgens orientiert und sogar seine Erlaubnis eingeholt, als wir diesen Titel wählten. So viel Mühe macht sich nicht jeder.
Da gibt es eine Messe 66, mit der wir nichts zu tun haben, die hat einfach ein kleines „die“ vor die Zahl gestellt. Die von den Beatles bevorzugte Zahl 64, die sie besingen, scheint mehr dem angelsächsischen Lebensgefühl geschuldet zu sein. Ich habe sie als Etikett für die Ruheständler hierzulande noch nicht entdeckt.
Eines ist allen Zahlenspielereien gemein: Die Zielgruppe treffen sie nur sehr ungenau. Sicher ist: Die meisten fühlen sich zehn Jahre jünger als sie tatsächlich sind. Welches Alter ist dann als gemeinsamer Nenner das Ideale?