Unter dem Titel „Geld für gute Noten?“ habe ich schon einmal nachgefragt, ob Geldgeschenke als Belohnung für gute Noten auf dem Zeugnis für unsere Enkelkinder motivierend und hilfreich sein könnten, sich in der Schule (noch) mehr anzustrengen und fleißiger zu lernen. Pädagogen raten von Geldgeschenken für Zeugnisse ab, insbesondere auch dann, wenn mehrere Kinder in der Familie sind und die Zeugnisse ziemlich unterschiedlich. Ein Geldgeschenk ist eine Belohnung, keine Geldgeschenke für ein eher mittelmäßiges oder gar schlechtes Zeugnis sind eine doppelte Bestrafung.
Unseren Enkelkindern stecken wir Großeltern zur Aufbesserung ihres Taschengeldes für besondere Wünsche immer wieder mal kleinere Geldscheine zu. Deshalb haben wir bei den diesjährigen Zeugnissen (die allerdings auch nicht besonders gut ausgefallen sind) darauf verzichtet und stattdessen ihnen einen Kinobesuch mit einem Film ihrer Wahl versprochen. Schließlich haben wir mit einem Kinobesuch auch was von unseren Enkelkindern. Und „Bewertungen“ darüber, was eine gute Note ist, wollten wir uns ersparen. Denn was für den einen ein (müheloser) Einser ist, ist für den anderen ein mit großem Fleiß erreichter Dreier.
Wir hatten aber das unbestimmte Gefühl, dass unsere Enkelkinder doch viel lieber eine finanzielle Belohnung gehabt hätte. Vielleicht hätten sie auch bevorzugt, mit ihren Freunden ins Kino zu gehen, gesagt haben sie zu uns nichts, aber die Enttäuschung war ihnen ins Gesicht geschrieben. Jetzt haben wir das Gefühl, dass irgendwie alles nicht so gut gelaufen ist. Obwohl Experten meinen, dass man als Belohnung für Anstrengungen in der Schule auch mal mit den Enkelkindern gemeinsame Aktivitäten verabreden kann, scheint es uns doch so, dass das eher nur für kleinere Enkelkinder geeignet und für größere keine echte Anerkennung ist?