Ob schon einmal jemand darüber nachgedacht hat, dass die Ausweise für Rentner eine ansprechendere Form erhalten sollten? Jahrzehntelang quälen Politik und Medien die Bürger mit verschiedenen Varianten der Gesundheitskarte, die zwar fälschungssicher sein sollte, aber dennoch kein Bollwerk gegen Sozialbetrug darstellt. Jetzt wurde eine neue Variante durch den neuen Gesundheitsminister ins Spiel gebracht, die App.
Während also die Krankenversicherungskarte die Phantasie von verschiedenen Akteuren auf dem Gesundheitsmarkt anfeuert, führt die Rentnerkarte ein Schattendasein. Sie erhält der Versicherte mit dem Bescheid über seine Rentenhöhe. Er darf sie wie zu Großvaters Zeiten mit der Schere ausschneiden. Anschließend bleibt sie so lange gültig, so lange der Mensch seine Rente bezieht. Die Ordentlichen unter uns stecken die Papierbescheinigung im Scheckkartenformat erst in eine Plastikhülle und anschließend in die Geldbörse.
Der Rentnerausweis kann tatsächlich helfen, Geld zu sparen. Da sinkt der Badeintritt schon mal um 2 € pro Besuch oder die Bahn reduziert den Fahrpreis und man darf sogar die Enkel bis zu einem bestimmten Alter kostenlos mitnehmen. Andere Beförderungsmittel wie Seilbahnen weisen ebenfalls Rentnertarife aus. Im Ausland winken zum Teil noch größere Rabatte bei Museumseintritten und bei anderen Sehenswürdigkeiten. Grund genug also, den Ausweis mit sich zu führen und vorzuzeigen.
Warum hat man also nicht längst einmal eine Karte aufgelegt, die dieser praktischen Handhabung auch gewachsen ist? Schließlich ist das im Ausweis verbriefte Lebensalter keine Garantie dafür, dass man sich tatsächlich im Ruhestand befindet. Manche scheiden schon vor dem 65. Lebensjahr aus dem Erwerbsleben aus, manche erst später.
Hier wäre Handlungsbedarf. Zumal das Stückchen Papier alles andere als fälschungssicher ist.