
Ich will nicht nur fortschrittshemmend meckern: Viele der höherklassigen Hotels sind für uns Senioren besser geworden. In Amerikas und Asiens modernen Hotels ist ein unkomplizierter Zugang zum kostenfreien W-Lan/WiFi inzwischen Standard, zumindest in der Lobby. Schön finde ich die modernen Duschen, die tendenziell geräumiger werden, ohne ständig mit dem Ellbogen irgendwo anzustoßen und ohne Stolperfalle beim Eingang. Zusätzliche Handbrausen ersparen den Handstand in der Dusche oder das Sitzbad, wenn man die schattigeren Körperstellen ebenfalls waschen will. Gerade ältere Reisende finden die hohen Betten und WC-Sitze angenehm. Die Auswahl an Lichtquellen hat zugenommen; besonders begrüße ich die Option „Nachtlicht“, das einem blendfrei gedimmt den Fußraum zum Bad ausleuchtet. Doch die Lichtschalterarmaturen am Bett ersetzen als Knopfrätsel jedes Sudoku im Zuge der präsenilen Demenzprophylaxe.
In diesem Zusammenhang gebührt dem Langham Airport Hotel in Peking besonderes Lob, das in den Fernsehkanälen 2 und 3 auf Mandarin und Englisch einen gut verständlichen Bedienungsfilm der Zimmereinrichtung zeigt. Allerdings ohne Hinweis, wie man den Fernseher ankriegt. Soviel Grundwissen sollte man schon mitbringen auf eine Reise, selbst als Senior.
Ihr Global Oldie
*“Japanische Hotelzimmer als ein Abenteuerspielplatz“; Blog vom 19.3.2013 ** siehe Beitrag im magazin66, Sparte Reise & Kultur „Best Exotic Marigold Hotel“, 1.4. 2015





4 Antworten
hallo global oldie, ich amüsiere mich immer köstlich, über deine tollen berichte, da ich teilweise ähnliche erlebnisse hatte. bitte lasse uns weiter die welt mit deinen augen sehen, danke.
danke für die Aufmunterung, uli! ohne solche rückmeldungen ich weiss gar nicht, wer meine gedanken, beobachtungen und mutmassungen liest und wie sie der Leserschaft runter gehen oder im halse stecken bleiben. mir geht es darum, mich den kleinen und grösseren tückens des alterns möglichst gut gelaunt zu stellen; schlechte nachrichten über die welt und über mich selbst kommen ja ungefragt ins haus und auf den bildschirm.
Hallo Herr Fargel,
Ihre Rückmeldung ermuntert mich, ebenfalls was zu schreiben. Gestern übernachtete Ed Pratt bei mir, ein junger 19-Jähriger Einrad-Fahrer, der am 14.3.2015 in seiner Heimal England für einen Weltumrundung startete. Mit dem Einrad!! Und Gepäck! Heute begleitete ich ihn ein Stück des Wegs, nach einem wunderbaren Frühstück und interessanten Gesprächen und Zukunftsideen seinerseits. Während des Radelns suchte ich nach eigenen Zukunftsideen, wie nun ich meinen baldigen Lebensabend verbringen könnte, vielleicht mit einer ähnlichen Aktion? Über das Googeln mit „ältester Weltumrunder“ stieß ich auf Ihre Seite. Fasziniert las ich so einiges, was Sie schrieben. Und noch faszinierter bin ich von Ihrer Lebenseinstellung, sich den „kleinen und grösseren tückens des alterns möglichst gut gelaunt zu stellen“. Diese Haltung fehlt vielen Deutsch, was auch Ed monierte. Ihm fiel die Gleichgültigkeit auf, mit der andere Radfahrer ihm begegneten aber (nur in Deutschland) nicht grüßten. Oder die Situation, in der er eine Panne hatte, aber niemend stehen blieb und fragte. Hilfe hat eh keiner angeboten. Diese kühle Art hatten ihn regelrecht erschreckt. (was übrigens auch bei mir immer noch der Fall ist, schon seitdem ich mit 15 Jahren nach Deutschland zog).
Umso erfreuter war ich dann über den Stil Ihrer Texte.
Bitte behalten Sie Ihren wunderbaren Humor.
mit dem einrad um die welt – der junge mann macht meiner ansicht nach alles richtig: seinen traum zu leben, anstatt vom leben zu traeumen. diese erfahrungen und begegnungen werden noch jahrzehnte lang ihm inspiration sein, egal, ob und wie er das vorhaben durchzieht.
der junge bursche ist ein vorbild, fuer uns aeltere, die, mit dem begrenzten zeitbudget und abschmelzenden physischen moeglichkeiten: im anberechenden alter es ist hoechste zeit, sich an die bisher aufgehobenen oder aufgeschobenen projekte zu machen – ausser zeit haben wir aelteren vergleichsweise wenig zu verlieren, denke ich.