
Die Senioren machen den Eintritt ins Alter weniger von Jahreszahlen abhängig, als variabel von gefühlten gesundheitlichen und sozialen Faktoren. Sie schieben die numerische Schwelle um so höher, desto älter sie selbst sind: Zwischen 66 bis 74 Jahren ereilt sie die Selbsterkenntnis, alt geworden zu sein. Erschreckend fand ich, dass 71% der Senioren meinten, altersbedingt benachteiligt worden zu sein; am Arbeitsplatz und im öffentlichen Leben. Im Kern fühlen sie sich zunehmend unsichtbar, nicht hinreichend wahrgenommen von den jüngeren Landsleuten. Sie berichten, dass Jüngere sie nicht als Gesprächspartner für voll nehmen, ihre Leistungen nicht anerkennen oder ihre Bedürfnisse nicht respektieren. In Geschäften und Lokalen erleben sie Situationen, in denen sie sich durchsichtig vorkommen, so als gingen die Blicke des Verkaufspersonals ungehindert durch sie durch. Das sind bittere Eindrücke vom Verhältnis der Generationen; negativer als ich Entsprechendes aus anderen empirischen Studien kenne.
Vielleicht wird es aber in Zukunft besser: 28% der heutigen Australier sind selbst eingewandert. Ost- und Südostasiaten aus China, Indien, Philippinen und Vietnam gehören derzeitig zu den am schnellsten anwachsenden Immigrantengruppen. Jüngere Menschen der arbeitsfähigen Jahrgänge aus Kulturen, die dem Alter mit besonderem Respekt begegnen. Mit ihnen dürfen die Alten zwischen Perth, Melbourne und Cairns auf harmonischere Beziehungen zu den jüngeren Neuaustraliern hoffen. Eine schöne Facette der Einwanderung, finde ich; nicht nur für Australien.
Ihr Global Oldie
* “Fact or Fiction? Stereotypes of Older Australians”, published by Australian Human Right Commission, 2013 : humanrights.gov.au





Eine Antwort
mein lieber global oldie, (noch nicht so schlimm bei uns, aber wer weiß)
ab 60 bin ich rentner, senior, ein neuer lebens-abschnitt, ein neues verhalten dem leben gegenüber.
leider wird oft von mit dem leben unzufriedenen senioren, dieses bild auch ein senior hat lebens-
berechtigung selber zerstört. wir müssen uns den veränderten bedingungen anpassen, denn die eltern machen es ja den kindern vor, oh je die alten (großeltern) kommen. nachdem es oft an der menschlichen erziehung dieser eltern mangelt, woher soll dann das miteinander von jung und alt kommen???