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Wenn der Pflegedienst drei Mal klingelt

vignette_nosseck_bockSeit geraumer Zeit ist der Pflegedienst bei meiner Mutter morgens im Einsatz. Die Pflegekräfte helfen ihr, die Beine zu wickeln, da sie sonst sofort wieder Entzündungen bekommt, die sich sehr schnell ausbreiten und medikamentös behandelt werden müssen. Die Stützstrümpfe, die in diesem Fall ebenfalls helfen würden, kann sie aus eigener Kraft weder an- noch ausziehen. Da meine Mutter schon immer ein Mensch war, der morgens eine längere Anlaufzeit braucht, hat sie sich den Besuch des Dienstes vor 9.30 Uhr verbeten. Doch da es bei dem Dienst in Trägerschaft des Diakonie ständig wechselndes Personal gibt, wird dieser Wunsch nicht immer beachtet.
Neulich stand der Pfleger bereits kurz nach 7 Uhr vor der Tür. Er klingelte und rief fröhlich in die Sprechanlage, dass er schon etwas zeitiger als sonst dran sei. Das mache doch nichts aus?
Meiner Mutter machte es sehr viel aus. Sie ließ den Pfleger draußen vor der Tür stehen und trug ihm auf, dass er um 10 Uhr wiederkommen soll. So wie es eben vereinbart war. Im ersten Moment war ich etwas peinlich berührt von ihrem Verhalten. Doch nach einigem Nachdenken finde ich, dass sie im Recht war. Schließlich muss sie auch etwas zu ihrer Versorgung zuzahlen und ist daher Kundin des Pflegedienstes. Deshalb hat sie Anspruch, dass ihre Bedürfnisse respektiert werden. Sehe ich das richtig? Oder sollte sie einfach froh sein, dass der Pflegedienst kommt, egal wann?

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