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Hochaltrige Menschen brauchen mindestens drei Hauptmahlzeiten

Ernährungsberaterin Christine Filmer gibt Tipps für die Vermeidung von Mangelernährung. Foto: AOK
Der 7. März ist der „Tag der gesunden Ernährung“. Er steht in diesem Jahr unter dem Motto „Ernährung im Alter: gesund alt werden – gesund bleiben“. Im Alter ändern sich die Essgewohnheiten. Schwierig wird das vor allem bei Hochbetagten und Pflegebedürftigen. Die Veränderungen können leicht zu Mangelernährung führen. Christine Filmer, Ernährungsfachkraft bei der AOK in Nürnberg, hat die wichtigsten Punkte herausgegriffen.

Warum ändert sich das Essverhalten im Alter?
Christine Filmer: Im Alter verändert sich die Zusammensetzung des Körpers: Wassergehalt und Muskelmasse nehmen ab – der Fettanteil nimmt zu. Deshalb brauchen ältere Menschen weniger Energie und damit weniger Kalorien. Und das wirkt sich auf die Essgewohnheiten aus. Zum Beispiel stellt sich bei vielen mit zunehmendem Alter ein gewisser Appetitverlust sowie ein nachlassendes Durstgefühl ein.

Welche Nahrungsmittel eignen sich für den Speiseplan besonders?
Christine Filmer: Der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen bleibt im Alter gleich oder steigt sogar. Darum müssen die Lebensmittel einen hohen Gehalt an Nährstoffen aufweisen Diese Anforderungen erfüllen besonders feinvermahlene Vollkornprodukte, frisches Obst sowie Gemüse in frischer oder tiefgekühlter Form – roh oder auch gedünstet gegessen. Magere Milch und Milchprodukte, fettarmes Fleisch und Fisch – besonders die Fischsorten Makrele, Hering und Lachs – sollten ebenfalls im Speiseplan auftauchen. Nüsse und hochwertige Pflanzenöle wie Rapsöl und Maiskeimöl eignen sich auch sehr gut. Weißmehlprodukte, Süßes und fettreiche tierische Produkte sollten dagegen nur wenig vorkommen. Generell ist eine schonende Zubereitung wichtig, damit Vitamine enthalten bleiben.

Worauf sollte man noch achten?
Christine Filmer: Ältere Menschen leiden häufig unter Speichelmangel sowie Kau- und Schluckstörungen, die das Essen und Trinken erschweren. Hier hilft es, wenn man zum Beispiel von festerem Brot die Rinde abschneidet und in kleinere Häppchen zerteilt – feste Speisen können püriert werden. Die gleiche Empfehlung gilt auch für Menschen, die Kauprobleme haben, zum Beispiel durch fehlende Zähne. Wichtig ist auch, dass regelmäßige Mahlzeiten eingehalten werden, mindestens drei Hauptmahlzeiten – Frühstück, Mittag, Abendbrot – und dass ein Glas Wasser oder Tee fester Bestandteil der Mahlzeit ist. Beteiligt man ältere Menschen bei der Zubereitung der Speisen, fördert das ihre Freude am Essen. Auch eine angenehme Atmosphäre bei der Mahlzeit trägt dazu bei.

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