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Laufgitter – ja oder nein?

vignette_mielenzVor Kurzem saßen wir im Kreis unserer Freunde zusammen, alle Großeltern, und hatten einen regen Austausch über unsere Enkelkinder, die zu den Festtagen zu Besuch waren. Da zwei Familien noch sehr kleine Enkelkinder haben, kam es zu folgenden Äußerungen: Die Kleinen haben uns voll und ganz beschäftigt, mit meiner Tochter habe ich kaum über andere Dinge sprechen können, dauernd sind wir den Kleinen in der Wohnung nachgelaufen, in der Wohnung herrschte Chaos, es gab keinen Platz, der nicht mit Kindersachen belegt war, die ganze Wohnung wurde zum Spielplatz … warum gibt es keine Laufgitter mehr?
Tatsächlich haben Laufgitter eine lange Geschichte, schon die Urgroßeltern benutzten solche “Ställchen”, z.B. um sich von der Kinderbetreuung zu entlasten und in Ruhe Hausarbeiten erledigen zu können. Auch heute sind die Motive für den Einsatz von Laufgittern (oder Laufställen) keine anderen, schließlich gibt es ja immer mal was zu erledigen und sei es nur, dass man jemand an der Haustür begrüßen muss.
Im Laufgitter sind die Kinder sicher und geschützt und sie können nicht überall da rumkrabbeln, wo sie es nicht sollen.
So verwundert es nicht, dass die Mehrheit der Eltern für ihre noch kleinen Kinder Laufgitter angeschafft haben, die es gut ausgestattet in einer riesigen Angebotsfülle gibt (Hunderte Fotos verschiedenster Laufgitter im Internet). Zum sich Aufrichten und zum Laufen üben, seien Laufgitter sowieso gut geeignet.
Allerdings gibt es auch Eltern, die meinen, dass durch Laufgitter das Bedürfnis der Kinder, sich frei zu bewegen, sehr eingeschränkt werde, dass sie in so kleinem Raum kaum “die Welt” erkunden können und dass die Kinder im Laufgitter sich selbst überlassen blieben.
Laufgitter – ja oder nein? Vieles spricht für den Einsatz eines Laufgitters, manches auch dagegen. Bei unseren Großelternfreunden war die Meinung einheitlich: Alle waren dafür, denn sie hatten bei den eigenen Kindern mit Laufgittern gute Erfahrungen gemacht.

3 Antworten

  1. es geht auch ohne: wir hatten drei Kinder, einen Älteren plus Zwillinge in zweieinhalb Jahren Altersabstand; damit war jahrelang eine sehr muntere Truppe in der Wohnung unterwegs. Ohne Laufgitter. Wir gaben tagsüber die gesamte Wohnung als Kinderterritorium unter Aufsicht frei; oder wir trugen die Kleinen in einem um die Schulter gewickelten Tuch und in einer leichten Rückenkraxe. Darin konnten sie auch dösen. Allerdings haben wir den Kleinen schon früh die wenigen, aber absoluten Tabu- Objekte rigoros beigebracht (Küchenherd; Steckdosen; Ölofen,etc.). Zudem war unsere damalige Wohnungseinichtung einfachster Natur. Abends räumten wir mit den Kindern gemeinsam dann alles wieder in die gedachte Grundordnung zurück:Die Bücher und Schallplatten in die Regale; Kissen auf die Couch, Bauklötze und Spielsachen in die dafür vorgesehenen Körbe; Stifte und Papiere in die Schubladen: Gebasteltes stellten wir stolz vor das Regal. Nach dem Ordnungswerk/-Spiel (“wer weiß wo das hingehört?”) marschierte die Brut ins Bad, danach ins Bett zum Vorlesen und Gute Nacht. Mit dieser Mischung aus Freiheit und disziplinierten Rituale werden heute unsere Enkel erzogen, ebenfalls ohne Laufställe.

  2. Ich stimme dem o.g. Beitrag voll und ganz zu.. Wenn es jedoch gefährliche Stellen – z.B. Treppe o.ä. – gibt, kann man immer noch ein Türgitter anbringen. Damit hat das Kind das Zimmer und somit immer noch sehr viel Platz zum Spielen. 🙂

  3. Unseren Kindern haben die Laufställen nicht geschadet. Unsere Enkel sind ohne aufgewachsen, und das hat ihnen auch nicht geschadet. Bei den Erwachsenen kommt es eben darauf an, ob sie genug Zeit und Nerven haben.

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