Ist Ihnen das auch aufgefallen? Seit etwa Mitte Dezember 2012 bis in die heutigen Tage stehen in vielen Kriminalfilmen traumatisierte Kinder als Opfer im Mittelpunkt des gewalttätigen Geschehens. Allein vier Tatorte in Folge und andere Fernsehfilme haben entführte, gequälte, mißbrauchte, geschundene und vernachlässigte Kinder gezeigt (z.B. “Wegwerfmädchen”, “Das andere Kind”, “Alles Zucker”). Nur der “Kleine Lord” war in der x-ten Wiederholung zu Weihnachten was für das Großelternherz, als das Kind seinen grummeligen Großvater endlich doch zu einem liebenswürdigen und verständnisvollen älteren Herrn wandelte. Ähnliche deutsche Fernsehproduktionen gibt es auch, in denen sich Großmütter oder Großväter erst einmal gegen ihre Enkelkinder wehren, aber dann (oh Wunder) ihre neue Rolle mit Freude annehmen.
Aber zurück zu den Fernsehkrimis, die es auf allen Kanälen oft in mehrfachen Wiederholungen oder serienmäßig fast nur noch zu sehen gibt. Nun wissen wir Großeltern sehr wohl, dass Gewalttaten Erwachsener vor Kindern nicht halt machen und dass an Kindern körperliche und/oder seelische Verbrechen begangen werden. Die Liste der Gewalttaten ist lang und reicht vom familiären Umfeld bis hin zum Kinderhandel. Krimis im Fernsehen sind ja schon sowieso kein “Vergnügen”, ihr “Unterhaltungswert” ist oftmals mehr als fragwürdig. Kinder als Opfer sollen offenbar das Grausen vor menschlicher Abgründigkeit verstärken und die Spannung steigern? Da kann man sich als Großmutter nur mit Schaudern abwenden und den Aus-Knopf bedienen.