
Für mich ist das ein Zeichen, dass die Menschen mit einem längeren Leben rechnen und sich bis zum Schluss Hoffnungen machen, den richtigen Lebenspartner zu finden. Denn warum unterzieht sich Heinz, wie er jetzt noch heißt, einer schwierigen Operation freiwillig in einem Alter, in dem man eigentlich froh sein sollte, wenn man nicht von Krankheiten geplagt unters Messer muss? Weil er hofft, als Frau endlich den Mann fürs Leben zu finden. Na ja. Das ist natürlich eine hohe Motivation. Doch frage ich mich, ob er dann mit seiner neuen Rolle wirklich zurecht kommt. Natürlich ist dem unglücklichen Menschen zu wünschen, dass er nun zufriedener ist. Doch jünger wird er dadurch nicht automatisch und seine problematische Identität, die sich durch seine Biografie zieht, wird er dadurch auch nicht los.
Man sollte sich den Beitrag ansehen, auch wenn er von dem Fernsehsender RTL2 gezeigt wird, der ja seine Reportagen nicht unbedingt seriös präsentiert. Ich denke, es ist ein Zeitdoukument weniger über das traurige Schicksal von älteren Transsexuellen, sondern über die veränderte Einstellung gegenüber seiner eigenen Lebenserwartung und das im doppelten Wortsinn.




