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Regierung streicht Fördermittel

Ist die eigenen Wohnung altersgerecht? Wer bis ins hohe Alter in den eigenen vier Wänden bleiben möchte, muss unter Umständen einige Umbauten vornehmen lassen. Bislang gab es dafür zinsgünstige KfW-Darkehen. Doch für den Haushalt 2012 hat die Bundesreigerung keine Fördermittel dafür mehr vorgesehen. In einem Brief an Bundesbauminister Peter Ramsauer und Bundesfamilienministerin Kristina Schröder fordern die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO) und der Verband Wohneigentum e.V. die Weiterführung des KfW-Förderprogramms „Altersgerecht Umbauen“.

Glücklich in den eigenen vier Wänden: Die meisten Senioren wollen bis ins hohe Alter in der eigenen Wohnung bleiben. Foto: K.-U. Häßler - Fotolia.com
Ist die eigenen Wohnung altersgerecht? Wer bis ins hohe Alter in den eigenen vier Wänden bleiben möchte, muss unter Umständen einige Umbauten vornehmen lassen. Bislang gab es dafür zinsgünstige KfW-Darkehen. Doch für den Haushalt 2012 hat die Bundesregierung keine Fördermittel dafür mehr vorgesehen. In einem Brief an Bundesbauminister Peter Ramsauer und Bundesfamilienministerin Kristina Schröder fordern die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO) und der Verband Wohneigentum e.V. die Weiterführung des KfW-Förderprogramms „Altersgerecht Umbauen“. Im Vorfeld der Haushaltsberatungen im Deutschen Bundestag appellieren die Verbände und ihre Mitgliedsorganisationen dringend an die Minister, sich für die Bereitstellung der Fördermittel in unveränderter Höhe für eine altersgerechte Modernisierung von Immobilien einzusetzen.
Dass die Bundesregierung im Haushalt 2012 keinerlei KfW-Fördermittel für den altersgerechten Umbau von Bestandsimmobilien vorgesehen hat, ist nicht nur angesichts der steigenden Zahl älterer Menschen in Deutschland unverständlich. Gestützt werden die Forderungen nach einer Weiterführung des KfW-Förderprogramms „Altersgerecht Umbauen“ auch von einer im Mai 2011 veröffentlichten Studie, die das Kuratorium Deutsche Altershilfe im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung erstellt hat. Danach wird im Jahr 2038 ein Drittel der Bevölkerung über 65 Jahre sein. Dementsprechend wird auch der Bedarf an altersgerecht angepassten Wohnungen steigen.
Die Folge unzureichend ausgestatteter Wohnungen ist, dass mehr Menschen in Alten- und Pflegeheime umziehen müssen, anstatt in ihrer gewohnten Umgebung bleiben zu können. Dies kostet die Kommunen viel Geld und entspricht auch nicht dem Wunsch der betroffenen Senioren. „Das Programm hilft also nicht nur, Pflegekosten zu sparen und die öffentlichen Kassen zu entlasten, sondern es erhöht vor allem die Lebensqualität unserer älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger“, erinnern die BAGSO-Vorsitzende und ehemalige Bundesfamilienministerin Prof. Dr. Ursula Lehr sowie Hans Rauch, Präsident des Verbands Wohneigentum, in ihrem gemeinsamen Brief.
„Das Problem der nicht alters- und behindertengerechten Wohnungen ist kein Problem der Zukunft und auch nicht nur der Senioren“, mahnt die BAGSO-Vorsitzende Ursula Lehr. Bereits heute besteht bei rund 83 % der aktuell elf Millionen Seniorenhaushalte erheblicher Anpassungsbedarf des Wohnraums. Und auch junge Familien freuen sich, wenn sie ihre Umzugskisten in die frisch erworbene und nach Möglichkeit renovierte Bestandsimmobilie nicht über viele Stufen schleppen müssen. Auch sie profitieren von breiten Türen, die sowohl einem Kinderwagen als auch einem Rollstuhl Platz bieten. Entsprechend ist es empfehlenswert, seine Wohnung nicht erst dann umzubauen, wenn der Notfall eingetreten ist und die Zeit drängt.
Überdies wäre nicht nur die Weiterführung des KfW-Programms „Altersgerecht Umbauen“ sinnvoll, sondern auch die Möglichkeit zur Kopplung mit den Förderungen zur energetischen Sanierung vernünftig. „Jede Modernisierung bedeutet für den Wohneigentümer hohe Investitionen und eine Menge Aufwand. Wenn mit der von der Politik derzeit vehement geforderten energetischen Aufwertung der Immobilien gleichzeitig Barrieren im Haus abgebaut werden könnten, wäre dies einfacher und kostengünstiger“, weiß Verbandspräsident Rauch.

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