Anzeige

Hokusai wollte mit 100 Jahren die Malerei revolutionieren

Der japanische Meister des Holzschnitt Hokusai ist eine echte Entdeckung, wenn es um das Thema Altern geht. Dem Künstler, der 1760 bis 1849 gelebt hat, ist gerade eine große Ausstellung im Berliner Gropiusbau gewidmet. Er hat übrigens viele berühmte Künstler, vor allem Impressionisten, mit seinen Holzschnitten und Tuschezeichnungen beeinfusst. Seine Werke, darunter das Bild von der großen Welle, sind sehenswert, also kann ich die Ausstellung nur wärmstens empfehlen.
Was mich aber noch mehr beeindruckt hat, ist die Tatsache, dass der berühmte Chronist des Lebens um Edo, dem späteren Tokio, nicht nur mehr als 30 Pseudonyme hatte, je nachdem in welchem Stadium der Vollkommenheit er sich wähnte, sondern dass er mit 90 Jahren seinen Malstil komplett verändern und mit 100 die Malerei revolutionieren wollte. Das hatte Hokusai jedenfalls geplant. In diesem Alter, so vermutete der Hochbetagte, werden die Formen, Punkte und Striche nahezu von allein auf dem Papier entstehen. Der Gott der Hochaltrigkeit ließ es nicht so weit kommen, dass Hokusai den Wahrheitsgehalt seiner These überprüfen konnte. Der fleißige Künstler, der seit seinem 5. Lebensjahr zeichnete und ein äußerst umfangreiches Werk hinterließ, starb mit 88 Jahren.
In seinen Aufzeichnungen hinterließ er der Nachwelt einige Gedankengänge. Zum Beispiel diesen: Alle Werke, die ich vor meinem 70. Lebensjahr schuf, sind unbedeutend. Erst mit 73 Jahren fing ich an, ein bisschen etwas von der Anatonmie der Tiere zu verstehen und vom Leben der Pflanzen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

weitere Beiträge

Die Rezepte unserer Omas

Skip to content