Unsere Schwiegertochter erzieht unseren 10-jährigen Enkelsohn zu streng, unser Sohn ist eher zu nachsichtig und erfüllt gerne seine Wünsche, vielleicht nur, um seine „Ruhe“ zu haben, vielleicht aber auch, weil er es nicht so wichtig findet, z.B. ob unser Enkelsohn nun Fernsehen schauen darf oder nicht. Das führt in der Familie häufiger mal zu Streit, zu lautem Schimpfen und Auseinandersetzungen, die wir Großeltern völlig unnötig finden.
Nun wissen wir ja, dass wir uns als Großeltern aus Erziehungsfragen raushalten sollen, weil dies die Sache der Eltern ist. Zugegeben, es fällt uns manchmal recht schwer, denn unser Enkelsohn weiß eigentlich nicht, was er nun darf und was nicht.
Liegt er mit seinem Verhalten „daneben“, kann es von unserer Schwiegertochter schon mal harte Strafen geben: Stubenarrest, TV-Verbot, PC-Verbot, Punktesystem für gutes Verhalten u.a.m. Auch bei uns ist unser Enkelsohn unsicher, was straffrei bleibt und was nicht, obwohl wir versuchen, kleine Freiheiten zu lassen und dabei doch einigermaßen konsequent zu sein.
Das hat bei uns die Frage aufgeworfen, was eine strenge Erziehung eigentlich ist und wie Regeln und Grenzen „klar“ gesetzt werden können?
Eine Antwort
Kinder wollen konkrete Eckpunkte (-werte) haben, an die sie sich halten müssen. Diese Werte sollten meiner Meinung nach konsequent eingehlaten werden. Bei Kleinigkeiten kann man großzügig sein. Dann hat das Kind einen Halt für das eigen „Ausprobieren“ – „Erfahren“. Nur so kann das Selbstbewißtsein entwickelt und gestärkt werden. Durch eine strenge Erziehung, die nur mit Verboten und Strafen arbeitet, wird ein Kind nicht zum lebenstüchtigen Erwachsenen.