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Karriere wichtiger als Kinder?

Unsere Tochter hat zwei kleine, fünf und drei Jahre alte Kinder und einen gut verdienenden Ehemann. Jetzt nach einer längeren “Kinderpause” möchte sie unbedingt wieder arbeiten gehen und das nicht etwa in Teilzeit, sondern den ganzen Tag. Dabei ist schon klar, dass sich ihre Arbeit nicht in einem 8-Stunden-Tag wird erledigen lassen, sondern dass sie auch Überstunden wird leisten müssen. Schließlich möchte auch sie Karriere machen. In ein paar Jahren wäre es zu spät dafür. In der Familie ist jetzt großer Streit ausgebrochen, wer sich um die Kinder kümmern soll, denn auch unser Schwiegersohn möchte weiterhin arbeiten gehen und nicht zurückstecken. “Hausmann” möchte er schon überhaupt nicht sein, das entspäche auch nicht der “bewährten” Rollenteilung zwischen Mann und Frau. Wir Großeltern können nicht helfen, dazu wohnen wir zu weit entfernt. Wir finden, dass unsere Tochter sehr egoistisch handelt, sie könnte doch erst einmal in Teilzeit arbeiten und sich dann um den Haushalt und die Kinder kümmern. Wenn jetzt keiner nachgibt, werden sie ein Kindermädchen brauchen und der ganze Verdienst ist schnell wieder weg. Letztlich bleiben doch unsere Enkelkinder “auf der Strecke?

4 Antworten

  1. Unsere Tochter, 38, erwartet gerade ihr erstes Kind. Da sie niedergelassene Tierärztin ist, plant sie, nach der Geburt so schnell wie möglich wieder “voll” zu arbeiten. In diesem Fall gibt es gar keine Wahl. Oder?

  2. Zum einen, warum muss man am “bewährten” Rollenverständnis festhalten? Zum anderen gibt es sehr gute Tagesmütter, die zum Beispiel durch den Kinderschutzbund ausgebildet werden oder auch öffentliche Kitas. Untersuchungen haben gezeigt, dass Kinder mit einer solchen Lage sehr gut klar kommen, wenn sie eine beständige Betreuung haben. Man sollte also sein Kind nicht heute demjenigen und morgen einer anderen Betreuungsperson anvertrauen. Auch ist es ganz wichtig, dass sich in die Zeit, die man mit dem Kind verbringt bewußt und intensiv gestaltet. Also bedeutet dies im Vorfeld auch einiges an Organisation, dann wird trotz allem ein sehr gute Eltern – Kind – Beziehung aufgebaut.

  3. Die Menschen leben lange, die Wirtschaftsentwicklung ist unberechenbar, die Dauerhaftigkeit von Beziehungen ist keinesfalls garantiert. Außerdem hat die Frau in ihre Ausbildung investiert. Das ist keine Karrieregeilheit sondern vernünftige Zukunftsvorsorge.

  4. ich finde den Egoismus eurer Tochter – auch wenn ich sie nicht kenne – ganz OK. Das Problem hebt wieder einmal die Bedeutung institutioneller Einrichtungen hervor. Sind denn da schon alle Alternativen ausgereizt? Und wenn beide gut verdienen und sie sich ein “gutes” Kindermädchen leisten können, warum nicht, wenn eure Tochter ihre berufliche Zufriedenheit auch auf eure Enkelkindern strahlen lassen kann. Der 13. 9. ist doch dafür ein super Start.

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