Beim Einkaufsbummel in Erlangen ist es mir wieder einmal klar geworden: Auch wenn man noch nie so jung alt geworden ist, ist man für manches eben doch zu alt. Zum Beispiel für die Frühjahrsmode, die in einem Laden angeboten wird, der bei der jungen Generation recht angesagt ist. Ein Blick auf die Größen der pfiffigen Kleider und Oberteile genügte. In solche Elfengrößen passen nur zarte junge Frauen.
Die reiferen Jahrgänge sollten sich lieber nebenan bei einer der klassischen Marken umschauen. Das habe ich auch getan und mir einige netten Sachen gekauft. Mit meiner Beute zog ich eine Tür weiter, um dem Sohn beim Aussuchen der Jeans zuzuschauen. Er ist zwar schon dem Teenageralter fast entwachsen, doch das Modell Mutter mit fast erwachsenen Kindern ist in dem Laden schon öfter vertreten.
Schließlich gelten Mütter (und Großmütter?) als wesentlich großzügiger beim Kauf von Klamotten als die Väter (und Großväter?). Das ist auch bei uns so. Deshalb packte die junge, zarte Verkäuferin zum Schluss neben der Jeans noch zwei T-Shirts und ein Hemd in die Tüte.
Allerdings wollte sie dann auch noch sehen, was ich erstanden hatte und brach beim Anblick eines mit Glitzersteinen bestickten T-Shirts in Jubelrufe aus, die ihre Kolleginnen herbeilockten. „Wie süß“, fanden alle. Das tat gut und war der Beweis, dass man nicht unbedingt jugendliche Modelle tragen muss, um bei der jungen Generation Zuspruch zu finden. Die Verkäuferinnen haben ihren Job jedenfalls gut gemacht. Die Kasse klingelte und alle waren zufrieden.