Anzeige

Set-Point Theorie zum Lebensglück

Hello All, Ed Diener, Professor Emeritus der Illinois University, ist als „Dr. Happiness“ bekannt geworden, ein Pionier der empirischen Glücksforschung. Mit erfreulichen Perspektiven für Alte und solche, die es noch werden wollen. Laut seiner „Set-Point Theorie“ stellt Altern allein kein erhöhtes Risiko für das Wohlempfinden dar. Ed Diener geht davon aus, dass Kleinkinder ihren individuellen Glückspegel etablieren und diesen zeitlebens weitgehend als „Set Point“ (Fixierpunkt) beibehalten. Definiert sei der individuelle Wohlfühlpegel durch genetische Veranlagung und frühkindliche Erfahrungen. Spätere negative wie positive Ereignisse und Erfahrungen verschieben das Wohlbefinden tendenziell nur kurzfristig nach oben oder unten; mittelfristig passe sich aber das subjektive Wohlbefinden wieder dem biographischen Glücksempfindungspegel an. Will sagen: Aus traurigen Kindern werden trotz sichtbarer „guter Verhältnisse“ und späterer Erfolge mit geringer Wahrscheinlichkeit doch noch glückliche Erwachsene und Senioren. Umgekehrt haben von Anfang an fröhliche Kinder gute Chancen, bis ins hohe Alter ein heiteres Gemüt zu bewahren; bis zu einem gewissen Maß unabhängig davon, wie problematisch ihr Umfeld ist oder was ihnen später im Leben so alles widerfährt. Zu den großen Traumata, die das stabile Wohlbefindungsniveau von Erwachsenen nachhaltig stören gehören Tod des eigenen Kindes, des Lebenspartners, wiederholte Kündigungen und Arbeitslosigkeit. Andererseits zeigte sich, dass selbst millionenschwere Lottogewinne nur kurzfristig die Grundlaune verbessern. Hilfreich sei u.a. langfristige soziale Anerkennung durch Dritte, was die Selbstachtung erfreulich heben kann. Ed Diener postuliert, dass das menschliche Hirn evolutionspsychologisch zur grundsätzlichen Zufriedenheit vorprogrammiert sei. Mit einer deutlichen Bandbreite der Individuen und Kulturen. – Man vergleiche z.B. Menschen auf den Märkten in Mittelfranken, Südspanien und Ghana -. Im Zuge der „hedonistischen Anpassung“ würden wir uns unbewusst mit den jeweiligen Verhältnissen flexibel arrangieren, um unseren eigenen Happiness-Pegel wieder zu erreichen. Man kann es sich demnach sogar im hohen Alter noch befriedigend einrichten – solange die „hedonistische Anpassung“ noch funktioniert. Die Set-Point Theorie klingt fatalistisch: Gene, vorgezeichneter Weg ab Kindheit. Klingt vertraut nach Weckrufe in der Bildungspolitik. Ich möchte die Set Point Theorie als Ansporn verstehen, Babies und Kleinkindern eine optimale emotionale Startbasis zu geben. Was erneut belegt, wie wichtig Eltern, aber eben auch Grosseltern (!), Familien, Kita-Betreuer und jedwede Hilfe für die Kleinsten sind. Denn Anfang gut – alles gut, bis ins hohe Alter.
Ihr Global Oldie

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

weitere Beiträge

Die Rezepte unserer Omas

Skip to content