Hello All, in manchem, was Nordamerikas Ureinwohner, sog. Indianer, tun oder sagen ruht offensichtlich tiefe Weisheit*. Grund genug, sich einen modernen Trend unter Indianern im Rentenalter näher anzuschauen. Ich meine nicht die Idee mit den florierenden Spielkasinos und Bingo-Hallen in den „Off-Limits“- Reservaten, selbst wenn diese Einnahmequellen clevere Ideen sind. Ich beziehe mich heute auf die Altersmigration unter jenen näher untersuchten ca. 125.000 Indianern, die in jüngeren Jahren nach Los Angeles (L.A.) gezogen waren und sich dort neue Existenzen aufgebaut hatten. Nun zeigen demographische Untersuchungen, dass ca. die Hälfte der vor 20-30 Jahren nach L.A. Eingewanderten im Pensionsalter in ihre Stammesgebiete zurückkehren. Obwohl Oklahoma und South Dakota nach amerikanischen Lebensqualitätsstandards zu den unattraktivsten Regionen der USA zählen. Jene „Badlands“ tragen diesen Namen nicht umsonst. Tatsächlich registrieren die 278 offiziellen Indianerreservate der USA ein Bevölkerungswachstum, das über die Geburten hinausgeht. Üben materielle Aspekte, wie vergünstigte Gesundsheitsversorgung, Wohnungs- und Essenszuschüsse in den Reservaten den Sog zurück in die tausende Kilometer entfernte, oft unwirtliche Heimat aus? Liegt es an den Pow-Pow Ritualen, der Muttersprache, den vertrauten Gerüchen, Farben und Geräuschen der Heimat, die den alternden Indianern ersehnte Geborgenheit versprechen? Übertönen im Alter die Rufe der Blutsbande aus den Stammesgebieten die Annehmlichkeiten der Wahlheimat?
Ich werde Sie nicht mit diesbezüglicher Soziologie traktieren. Mir waren jene Studien in den Sinn gekommen, als ich Meldungen vom April 2014 des Max-Planck-Instituts für demographische Forschung Rostock las: 1. Menschen in Deutschland, die über 100 Jahre alt geworden waren, lebten überdurchschnittlich oft in Nordwestdeutschland (keine Anspielung auf die o.g. Badlands) und statistisch auffällig selten in Oberbayern (trotz Benedict-Radweg, Königssee und Kloster Andechs).
2. – jetzt wird es ernster – Ein Drittel der Uralten war am Heimatort und die Hälfte im Umkreis von 25 Km vom Geburtsort verstorben. Zum Nachdenken, liebe Freunde: Leben Menschen mit ausgeprägtem Heimatgefühl länger? Sind tiefe Verwurzelungen an Familie, Freunde, Landschaft und lokaler Kultur Faktoren, die die Langlebigkeit begünstigen? Falls ja, warum funktioniert das in Norddeutschland besser als im Süden?
Warum zieht es einen großen Teil der angeblich besonders naturverbundenen Indianer Nordamerikas im Alter zurück in die Stammesgebiete? Wissen Indianer mal wieder etwas mehr über das, was man als Mensch wirklich braucht? Machen unsere Senioren, die ihre alten Tage auf die Kanaren und Malle verlegen, einen verhängnisvollen Fehler; zumindest für den Fall, dass sie besonders lange leben wollten?
„Back to the roots“ – hugh, ich habe gesprochen (gebloggt, sorry).
Ihr Global Oldie