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Ältere Mieter bekommen ein neues Zuhause

Sigena« heißt ein neues Projekt der städtischen Wohnungsbaugesellschaft wbg und des Nürnberger Sozialreferats. Das Ziel ist, älteren Menschen einen Umzug im Alter zu ersparen oder diesen zumindest so lange wie möglich hinauszuschieben. Sechs+sechzig sprach mit wbg-Geschäftsführer Frank Thyroff über das Vorhaben.

Foto: Thomas Geiger
Foto: Thomas Geiger

sechs+sechzig: Warum haben Sie Ihrem Projekt den Namen »Sigena« gegeben?
Thyroff: Der Titel lehnt sich an die Urkunde aus dem Jahr 1050 an, in der erstmals Nürnberg erwähnt wird – mit Bezug auf die Freilassung einer Leibeigenen namens »Sigena«. Es geht also um Freiheit und Selbstbestimmung. Der Name steht hier für »sicher, gewohnt und nachbarschaftlich«. Dieses Lebensgefühl wollen wir älteren Nürnbergern vermitteln. Als einen Mosaikstein gegen die Einsamkeit im Alter.
Welche Überlegungen sind damit verbunden?
Als kommunales Immobilienunternehmen befassen wir uns schon seit Jahren mit dem Thema »Wohnen im Alter«. Der Volksmund sagt »Einen alten Baum verpflanzt man nicht«. Deshalb beschäftigen uns solche Fragen wie: »Wie gelingt es, dass ältere Menschen möglichst lange in ihren Wohnungen oder Quartieren bleiben können?«Und: »Welche Angebote sind nötig, um einen Wechsel in einen anderen Stadtteil oder ein Heim zu verhindern?« Wir wissen aus Umfragen, dass unsere Mieter so lange in vertrauter Umgebung leben möchten, wie es geht. Das ist auch im Interesse der wbg, handelt es sich doch um Bürger, die nicht jede beliebige Miete zahlen können und aufbezahlbaren Wohnraum angewiesen sind. »Sigena« soll ein weiterer Baustein sein und  unsere Angebote unter dem Motto »Gemeinschaftliches Wohnen« abrunden.
Wo wird nun begonnen?
Der Startschuss fällt im Stadtteil Nordostbahnhof. An der Plauener Straße 7 entstehen derzeit 130 neue Wohnungen, die Ende 2014 bezugsfertig sind. Darunter Wohnungen für Alleinerziehende, Studenten, aber auch sechs Pflegewohnungen mit dem »Sigena«-Stützpunkt. Und hier kommt die Stadt Nürnberg ins Spiel, beziehungsweise Sozialreferat und Seniorenamt. Deshalb haben wir 2013 den Vertrag »Soziales und Wohnen« unterzeichnet, in dem eine engere Zusammenarbeit mit dem Sozialreferat vereinbart wurde.
Wie sieht diese Zusammenarbeit aus?
Es geht nicht nur um bezahlbaren Wohnraum, sondern auch um eine wohnungsnahe Versorgung, denn wir brauchen in Nürnberg auch dezentrale Pflegestützpunkte. Als sozialer Partner wurde der BRK-Kreisverband Nürnberg-Stadt gewonnen. Dieser ist schon seit einiger Zeit der Träger des Seniorennetzwerkes Nordost und baut nun mit »Sigena« die Angebote in der Wohnanlage Zug um Zug aus. An der Plauener Straße 7 soll außerdem der Altentreff angesiedelt werden, der derzeit noch unter beengten Verhältnissen in der Leipziger Straße untergebracht ist. Mit dem Umzug ist im Herbst 2014 zu rechnen. Den neuen Sigena-Treffpunkt am Nordostbahnhof wird Helga Beßler übernehmen, die seit Jahren das Seniorennetzwerk rund um den Nordostbahnhof betreut. Ihr steht eine weitere Pflegefachkraft zur Verfügung. Natürlich ist uns klar, dass wir das Vorhaben ohne zusätzliche ehrenamtliche Kräfte nicht stemmen können.
Wo sind weitere »Sigena«-Standorte geplant?
Wenn es sich bewährt, werden schon bald weitere Stützpunkte in St. Johannis und Mögeldorf folgen. Dort sind ohnedies Neubauten vorgesehen, in diesen Stadtteilen ließe sich das Konzept ebenfalls umsetzen, dann mit weiteren Sozialträgern.
Interview: Horst Mayer

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